Rund 150 Journalisten der OWL-Tageszeitungen „Neue Westfälische“, „Westfalenblatt“ (beide Bielefeld), „Lippische Landeszeitung“ (Detmold), „Haller Kreisblatt“ (Halle), „Die Gloecke“ (Oelde) sowie „Mindener Tageblatt“ und Vlothoer Anzeiger“ sind nach Angaben der Gewerkschaften DJV und Verdi am Dienstag (17. Mai) in einen ganztägigen Warnstreik getreten, um deren Position im aktuellen Tarifkonflikt zu untermauern. Von diesem Warnstreik wurde auch die MT-Produktion betroffen, weshalb die Mittwochausgabe der Zeitung in deutlich reduziertem Umfang erscheinen musste. In Bielefeld zogen zahlreiche Streikteilnehmer nach einer Kundgebung am Jahnplatz durch die Innenstadt.
Der Verlegerver- band BDZV fordert mit Bezug auf die von Anzeigen- und Auflagenrückgängen geprägte wirtschaft- liche Lage der Zeitungen Einschnit- te in die beste- henden Tarifvertr- ge sowie ein eigenes Tarifwerk für Berufseinsteiger. Die Gewerkschaften lehnen das grund- sätzlich ab, weil sie mit solchen Forde- rungen den Wert des Journalismus und die Arbeitsleistung der Redakteure diskreditiert sehen. Stattdessen fordern sie Gehaltserhöhungen von vier Prozent.
Die fünfte Runde der Tarifverhandlungen für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen war deshalb am 4. Mai in Dortmund ergebnislos abgebrochen worden, seither kommt es regelmäßig zu Arbeitskampfmaßnahmen an verschiedenen Zeitungsstandorten in Deutschland. Das Mindener Tageblatt ist im Rahmen dieses Konflikts inzwischen zum dritten Mal von einem Warnstreik betroffen.
Informationen zum Hintergrund des Tarifkonflikts auch im Blogeintrag:
Positionen der Tarifparteien: