Während alle Welt üblicherweise kurz vor Heiligabend über das wieder einmal viel zu schnell herbeigeeilte Weihnachtsfest stöhnt und in letzter Minute noch Geschenke für nahe und ferne Freunde und Bekannte jagt, ist für mich das kommende Wochenende der Horror schlechthin.
Und das alle Jahre wieder.
Denn Geschenke besorge ich zwar langfristig – der allergrößte Teil liegt schon in einer extra dafür reservierten Schrankecke bereit. Aber der 1. Advent, der hat es in sich wie kein anderer Tag im Jahr.
Wie immer ist mir nämlich gerade gestern erst eingefallen, dass ich spätestens Sonntag einen Adventskranz auf dem Tisch stehen haben möchte, dass das eine oder andere weihnachtliche Ornament die Wohnung dekorieren sollte und dass Dienstagabend auch wieder unsere „Adventsmaus“ ausgepackt werden muss.
Adventsmaus – kennt keiner? Kein Wunder. Das ist eine ureigene Erfindung unserer Familie, aus der Not geboren.
Als unsere Tochter vor vielen Jahren ihren ersten 1. Advent erlebte, hatte ich keinen von diesen quietschbunten Adventskalendern mit zweifelhaft schmeckender Schokolade dahinter parat. Also funktionierte ich einen Deko-Artikel (eine Plüschmaus, die aus einem Stiefel herausguckt) zum Kalender um und füllte sie seither jeden Abend mit einer kleinen Überraschung.
Soweit ich weiß, hat das Erscheinen einer „Adventsmaus“ neben Knecht Ruprecht, dem Weihnachtsmann und dem Nikolaus bei unserer Tochter übrigens keine bleibenden Schäden hinterlassen. Allerdings erscheint die Maus auch heute noch regelmäßig zum 1. Advent – auch Teenager mögen bekanntlich Süßigkeiten …
Alle Jahre wieder.
Und genau das ist das Problem. Denn die Weihnachtssachen liegen zwar – wenn ich mich recht erinnere – alle halbwegs ordentlich verpackt in einer großen braunen Kiste im Keller. Die Kiste jedoch ist nur eine von vielen, die ich in wirrem Stapel aus der letzten Überschwemmung gerettet habe.
Also werde ich einen Teil des Wochenendes im Keller verbringen und suchen. Und danach noch schnell einen Adventskranz besorgen und dekorieren. Und fix ein paar Kekse backen. Und die Wehnachts-CDs entstauben. Lichterketten aufhängen. Die Leuchtsterne in die Beete an der Terrasse stecken. Weihnachtliche Tischwäsche bügeln und auflegen. Das Weihnachtsteegeschirr spülen und bereitstellen.
Ich sage ja: Der 1. Advent kommt immer viel zu plötzlich.
In diesem Sinne: ein schönes und adventlich gestimmtes Wochenende!
Monika Jäger (Lokalredaktion)