Wenn es nach den Kindern ginge, würden wohl viel öfter Tierbilder auf der Titelseite des Mindener Tageblatts erscheinen. Oder Dinos wie das „Monster von Minden“. Tierbilder sind immer das Erste, an dem sie hängen bleiben. Außerdem gehen gut: Schiffe und Fahrzeuge aller Art, Gesichter, die sie schon mal im Fernsehen gesehen haben, Polizisten in Uniform und Orte, die sie kennen. Wobei man Letzteres in einer Lokalzeitung natürlich sehr viel öfter findet als in anderen Medien. Wer je gesehen hat, wie begierig sich die Kinder durch die Tageszeitung wühlen, hat keinen Zweifel mehr daran, dass das MT in der Kita am richtigen Ort ist. Obwohl diese Kinder nicht einmal lesen können.
Sie werden es allerdings bald lernen. Und ihre Grundschullehrer und Lehrerinnen werden relativ schnell eine Ahnung davon haben, in welchen Haushalten Bücher und Zeitungen noch ganz selbstverständlich zum Inventar gehören und in welchen nicht. Bis zu zwei Jahre, sagen Experten, beträgt der Entwicklungsvorsprung von Kindern aus eher bildungsbürgerlichen Haushalten. Sie lernen schneller Lesen und Schreiben, haben einen größeren Wortschatz, sind schneller in der Lage, neu Gelerntes einzusortieren und zu verarbeiten. Gerecht ist das nicht. Und wenn man hier gegensteuern will – auch darin sind sich Bildungsexperten einig – muss man früh ansetzen. In der Kita. In der Entwicklungsphase, in der die Neugier auf diese seltsame Welt der Erwachsenen am größten ist und der Spieltrieb auch.
Das neue Bildungsprojekt „MT clever“ versucht genau das: Die Kinder spielerisch an die Welt der Buchstaben und die Welt der Medien heranzuführen. Kitas, die sich für das Projekt anmelden, bekommen nicht nur vier Wochen lang die Zeitung für die teilnehmenden Kinder geliefert. Die Erzieherinnen und Erzieher erhalten dazu ein ganzes Paket an Anregungen, was man damit – außer Lesen – sonst noch machen kann.
Immerhin begreifen Kinder in diesem Alter noch ganz wortwörtlich mit den Händen. Dafür eignet sich eine Zeitung besser als jedes andere Medium. Im Gegensatz zu einem Buch, einem Tablet oder einem Smartphone kann man sie nämlich auseinandernehmen, ohne Ärger zu kriegen. Man kann sie zerknüllen, zerschneiden und neu zusammensetzen. Man kann damit basteln oder naturwissenschaftliche Experimente machen. Und man kann damit in aller Ruhe Dinge entdecken und erklären, die sonst nur halb verstanden vorüber flimmern.
Für die Kinder gibt es außerdem ein Mitmachheft, in dem Maskottchen Toni erklärt, wie alle diese Informationen, Buchstaben und Bilder ihren Weg in die Zeitung finden, wie sie gedruckt und verteilt wird. Und natürlich gibt es darin auch eine ganze Reihe von Spielen und Rätseln zum Mitmachen. Und wer möchte, kann an einer Führung durchs Druckhaus teilnehmen und die riesigen Papierrollen bestaunen.
In diesen Tagen erhalten alle Kitas im Verbreitungsgebiet des Mindener Tageblatts, die sich noch nicht für „MT clever“ angemeldet haben, Post mit weiteren Informationen und Anmeldeformularen. Weitere Einzelheiten gibt es im Internet unter www.mt-clever.de. Regelmäßiges Vorbeischauen lohnt sich, denn das Kita-Projekt ist nur der Anfang, weitere Projekte für Grund- und weiterführende Schulen sind in Planung.
Das Projekt „MT Clever“: Fragen & Antworten
Worum geht’s? Sprach- und Medienkompetenz schon im Kindergartenalter zu entwickeln. Spielerisch und mit viel Spaß an der Sache.
Wer kann mitmachen? Alle Kitas im Verbreitungsgebiet des Mindener Tageblatts. Das Projekt ist vor allem für Gruppen von Vorschulkindern geeignet. Pro Projektzeitraum können maximal 20 Kitas teilnehmen.
Wann geht es los? Kitas können sich für einen der folgenden vier Projektzeiträume entscheiden: 5. Februar bis 2. März, 16. April bis 11. Mai, 3. bis 28. September oder 5. bis 30. November 2018. Wie umfangreich ist dieses Projekt? Das Projekt „MT clever“ dauert vier Wochen, über den Umfang entscheiden die Kitas selbst – das MT liefert die Bausteine: Ein Mitmachheft für jedes Kind, ein ganzes Paket mit Anregungen, Aufgaben und Experimenten für die Erzieherinnen und Erzieher und Kinder sowie die Zeitungslieferung. Eine Druckhausführung kann außerdem vereinbart werden.
Wo kann man sich anmelden? Weitere Informationen erhalten die Kitas in diesen Tagen per Post oder auf der Internetseite www.mt-clever.de. Ansprechpartnerin ist Nicola Waltemathe, Telefon (0571) 882129, E-Mail: mt-clever@MT.de.
Von Nadine Conti, Lokalredaktion