Vor zwei Jahrzehnten stand sie vor dem Aus: die Fachhochschule Bielefeld, Abteilung Minden an der Artilleriestraße. Auf Landesebene schien es beschlossene Sache, die eher vor sich hin dümpelnde Hochschule in der Weserstadt dicht zu machen.
Der damalige, inzwischen verstorbene, Mindener SPD-Landtagsabgeordnete Hans Rohe, die Ratsfraktionen und viele Bürgerinnen und Bürger machten sich stark, das scheinbar Unausweichliche zu verhindern. Sie intervenierten, gingen auf die Straße. Vorschläge wurden unterbreitet, wie die FH erhalten bleiben könnte. Umzugspläne wurden geschmiedet. Die ehemalige britische Kaserne an der Grille in Dankersen/Meißen wurde als neues Domizil, Gesundheitswissenschaften als zusätzliches Studienfach angedacht.
Einen Umzug sollte es nicht geben, aber den Erhalt der FH Minden. Heute, zwei Jahrzehnte später, steht die Mindener Abteilung der Fachhochschule Bielefeld, jetzt griffig als Campus Minden bezeichnet, besser da denn je. Deutlich mehr als 800 Studenten sind an der Artilleriestraße aktiv, die hinzugewonnen MINT-Bereiche sorgen für großes Interesse. Mehr als 360 Erstsemester fanden vor wenigen Wochen den Weg zum Campus Minden. Und auch die Gesundheitswissenschaften sind nun ein Bestandteil des umfangreichen Angebotes. Hinzu kommen junge Professorinnen und Professoren.
All dieses sind wichtige Gründe für das Mindener Tageblatt, am 18. Oktober mit einer regelmäßigen Hochschule-Seite zu starten. Kurz und prägnant nennen wir sie „Studieren“. Möglich wurde das Projekt auch dank der Unterstützung von Verena Kukuk von der Fachhochschule Bielefeld. Denn seit vielen Jahren war eine Hochschule-Seite Thema in der MT-Redaktion. Doch es fehlte an kontinuierlichen und engagierten Ansprechpartnern im Hochschulbereich, die jetzt gefunden sind.
Bis Anfang des kommenden Jahres wird die Seite „Studieren“ jeden dritten Dienstag im Monat erscheinen. Danach ist eine zweiwöchentliche Erscheinungsweise geplant. Denn schon jetzt steht fest, dass es reichlich Themen gibt. Und auch die Hochschulen in Bielefeld und Hannover, von vielen Studenten aus dem Verbreitungsgebiet des MT als Studienort gewählt, sollen auf der Hochschule-Seite zukünftig Berücksichtigung finden.
Die Redaktion des Mindener Tageblattes freut sich auf die Reaktion zur neuen Hochschule-Seite und eine rege Diskussion über die Inhalte. Offen sind wir selbstverständlich auch für Themenvorschläge. Denn „Studieren“ im MT soll ganz dicht an den Belangen der Studierenden und Lehrenden sein.