Den “Körperwelten”-Grusel versuchen jetzt auch Nachahmer auszuschlachten – der Ausstellungstitel “Echte Körper” macht deutlich, worum es den reisenden Schaustellern geht, auch wenn wissenschaftliche und pädagogische Ziele vorgegeben werden. Über die kritische Auseinandersetzung mit dieser Form von Volks“erziehung“ bzw. -belustigung haben wir schon im Vorfeld des Mindener Gastspiels berichtet und dazu unter anderem heimische Theologen und Mediziner befragt. Nun hat die Ausstellung auf dem traditionellen Mindener Kirmesplatz ihr Zelt aufgeschlagen und die Redaktion konnte sich selbst ein Bild machen.
Nadine Conti hat ihren Gang durch die Exponate und ihr Gespräch mit dem Ausstellungsmacher zu einem sehr persönlichen Stück verarbeitet, für das wir heute – in Verbindung mit eindrucksvollen, gleichwohl zurückhaltenden Fotos von Alexander Lehn – die Seite 3 freigeräumt haben. Gleichzeitig hält Henning Wandel im heutigen Kommentar der Lokalredaktion solche Ausstellungen grundsätzlich für richtig.
Wir sind uns darüber im Klaren, dass sowohl die Ausstellung selbst als auch unsere Berichterstattung darüber in unserer Leserschaft -wie in der Redaktion – auf ein geteiltes Echo stoßen werden. Deshalb bitten wir ausdrücklich um Reaktionen und Kommentare, die wir dann ebenfalls veröffentlichen wollen. Wir sind gespannt.
Online gibt’s die Artikel natürlich auch:
Nadine Conti: “Was ich von den Toten lernte”l
Henning Wandel: “Raus aus der Tabuzone“
Von Christoph Pepper, Chefredakteur