Der Mindener Kneipp-Verein ist mit 2.700 Mitgliedern der größte in der Stadt. Hätte der Verein seines Namens wegen nicht ein Image-Problem, wären es vielleicht noch ein paar Menschen mehr.
Wer den Begriff Kneipp hört, sieht vor seinem inneren Auge alte Menschen durch Wasserbecken laufen, oder?
Beate Röttger: Komplett falsch – genau davon wollen wir weg. Wir bieten viele Kurse für Kinder an, etwa Eltern-Kind-Turnen. Das ist sehr beliebt. Außerdem nehmen junge Leute an Kursen wie Zumba, Aerobic, Yoga oder Aqua-Power-Fitness teil. Das Bild der alten Leute im Wasserbecken ist höchstens eingeschränkt zutreffend. Es geht uns um Gesundheitsvorsorge.
Spricht dafür auch, dass sich teils schon Kindergartenkinder eingehend mit dem Thema beschäftigen?
Röttger: In Hartum gibt es einen Evangelischen Kneipp-Kindergarten mit besonderem Fokus etwa auf Ernährung oder Bewegung, richtig. Dafür würden wir gerne noch weitere Einrichtungen gewinnen.
Obwohl Sie 80 Kurse in der Woche anbieten, haben Sie keine eigenen Räume. Warum nicht?
Gerhard Kolanowski: Das ist ein Problem. Wir haben zwar ein kleines Büro in der Alten Kirchstraße, aber keine eigenen Übungsräume. Das ist zwar unser Ziel, aber am Ende war es immer schwierig. Zuletzt hatten wir schöne Räume gefunden, aber es ist dann daran gescheitert, dass es dort keinen Aufzug gab.
Von Benjamin Piel, Chefredakteur