Die heutige gedruckte Ausgabe des Mindener Tageblatts erreicht mehr als doppelt so viele Menschen wie sonst. Ausnahmsweise erhalten alle 70.000 Haushalte der Städte Minden, Porta Westfalica und Petershagen sowie der Gemeinde Hille ein Exemplar – nicht nur die gut 33 000 Bezieher der üblicherweise verbreiteten Auflage.
Redaktion und Verlag begründen damit endgültig eine kleine Tradition, die auch länger Bestand haben soll. Im Mai 2014 haben wir auf Initiative von Sven Thomas erstmals ein „MT für Alle“ produziert und zugestellt. Damit wollte der Junior-Verleger (in sechster Generation) auch Nichtabonnenten auf die redaktionelle Qualität der traditionsreichen Heimatzeitung aufmerksam machen, deren erste Ausgabe immerhin schon am 4. Juli 1856 erschien. Gleichzeitig sollte die Sonderausgabe die mit der eben frisch installierten neuen Rotationsmaschine und Versandtechnik erreichte Exzellenz in Fertigung und Vertrieb unter Beweis stellen.
Da gerade Kommunalwahlen anstanden, erhielten die Adressaten gemeinsam mit dem MT-Exemplar ein auf die jeweilige Gemeinde bezogenes Magazin mit wichtigen Wahlinformationen, unter anderem einer Vorstellung aller in der jeweiligen Kommune antretenden Kandidaten.
Die Reaktionen waren positiv. Im November 2014 nutzte das Zeitungshaus deshalb die umfassende Neugestaltung des Mindener Tageblatts für ein weiteres „MT für Alle“ – verbunden mit einer umfangreichen Sonderbeilage, in der die Umgestaltung erläutert wurde. Außerdem standen die zahlreichen mit Blick auf die digitale Zukunft im Medienhaus ablaufenden Erneuerungsprozess im Fokus.
Die Arbeit an diesem Sonderprodukt schärfte den Blick der Redaktion, die ohnehin tagtäglich mit den vielfältigen Wandlungen und Veränderungen auch in der heimischen Wirtschaft konfrontiert ist und regelmäßig darüber berichtet- im Großen wie im Kleinen. Es ist unübersehbar, dass die aktuellen Modernisierungsschübe das Arbeitsleben in nahezu allen Branchen, Wirtschaftszweigen und Tätigkeitsbereichen fundamentaler verändern als je zuvor seit den Anfängen der industriellen Revolution in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Mit welcher Wucht und Rasanz das geschieht, wird im alltäglichen Voranschreiten allerdings höchstens punktuell wahrgenommen – meistens dann, wenn am eigenen Arbeitsplatz mal wieder eine grundlegende Neuerung zu bewältigen ist und der Abstand zur davorliegenden schon wieder kürzer wurde.
So war das Schwerpunkt-Thema für unser nächstes „MT für Alle“ schnell gefunden: „Arbeit 2015. Was war. Was ist. Was wird?“ bildet die Klammer für eine Vielzahl von spannenden Entdeckungsreisen der Redaktion, aber auch von kompetenten Gastautoren, in die Welt der Arbeit anno 2015. Auch im aktuell produzierten Hauptblatt zieht sich das Schwerpunktthema noch einmal durch nahezu alle Ressorts.
Entstanden neben der alltäglichen Arbeit am Produkt Zeitung, das längst nicht mehr nur ein gedrucktes, sondern auch ein digitales mit mehreren Kanälen ist, war diese Sonderausgabe ein weiterer Kraftakt neben Stadtgesprächen, Bürgermeisterwahlen und anderem mehr. Wir denken, die Lektüre lohnt.
Und das Anschauen auch, denn erstmals haben wir hier ein neues Visualisierungskonzept ausprobiert, das stark auf die grafisch-illustrativen Arbeiten unseres ansonsten als Fotograf tätigen Kollegen Alexander Lehn setzt (siehe dazu auch gesonderten Beitrag).