Porta macht es. Hille macht es. In Petershagen hat man allein durch die Ankündigung, durch eine Haus-für-Haus-Umfrage die Zahl der vierbeinigen bellenden Freunde herauszufinden, Wirkung erzielt. Und nun kommet auch die Stadt Minden auf den Hund und will wissen, wie viele Hunde es in ihren Mauern gibt.
Denn bislang betroffen von dem „Nichtwissen“ sind die steuerehrlichen Bürger, die ihren Hund im Rathaus angemeldet und dafür einen Orden (Hundesteuermarke genannt) und eine Urkunde (Kassenquittung) bekommen haben. Betroffen sind sie, weil es auch solche Hundefreunde gibt, die ihr Geld lieber in Hunde-kuchen und -knochen als ins Stadtsäckel stecken. Solche, die sich sagen, wozu haben wir eine Stadtreinigung, die fährt doch sowieso durch die Gegend.
So wie jener junge Mann, den ich neulich in einem Laden am Markt verschwinden sah. Während seines Einkaufs hat sein vierbeiniger, mittelgroßer Mitbewohner Zeit, die Westseite des Marktplatzes abzuschnüffeln, hier mal das Bein hoch, dort die feuchte Hundeschnauze (mit der vielleicht später Frauchen herzlich begrüßt wird) in die Reviermarkierungen eines Vorläufers steckend.
Und als Herrchen immer noch nicht kam, setzte er sich mitten auf den großen Platz und zeigte den vielen Zweibeinern in den Cafés, wie man „weiche Steine“ produziert. Herrchen kam just in dem Moment aus dem Laden: ein Pfiff und der entlastete Begleiter – er ist sicher als stubenrein zu bezeichnen – ging gehorsam bei Fuß.
In § 4 der „Ordnungsbehördlichen Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Gebiet der Stadt Minden“ wird auf den § 17 im OWiG (Ordnungswidrigkeitengesetz) verwiesen, wonach für solche Notwendigkeiten am falschen Platz mindestens fünf Euro Bußgeld drohen – dem Halter, nicht dem Hund.
Die Nachbarkreisstadt Nienburg hat den Wert solchen Haufen in der eigenen Satzungstabelle höher angesetzt. 20 Euro kostet es dort, unabhängig von Gewicht und Größe des Haufens, im Wiederholungsfall 50 Euro.
Wenn es nicht auch manchen steuerehrlichen Hundebesitzer treffen würde, müsste man die allgemein auf radelnde Marktplatzüberquerer und falsch parkende Innenstadtbesucher ausgerichteten Ordnunghüter-Pärchen aus Polizist und Stadtbedienstetem mit Fähnchen ausrüsten, die sie in das öffentlich zur Schau (und zum Reintreten) abgelegte, verdaute Hundefutter stecken.
In diesem Sinne: Schönes Wochenende!
Hartmut Nolte (Lokalredaktion)