Da ich wegen der toten Sommerpausen-Hose nicht das Klischee bedienen kann, dass sich in Minden lokalpolitisch nichts rührt, wobei ich nicht einmal sicher bin, ob sich außerhalb dieser sommerlichen Auszeit überhaupt etwas in der Weserstadt politisch bewegt, greife ich heute einmal ein anderes Klischee auf: Frauen und Technik.
Da hat „jederMann“ seine klare Vorstellung.
Selbstverständlich bin ich als männliches Wesen der Generation 50-plus ein wahrer Technikfreak. Das gilt auch für moderne Autotechnik. So holte ich mit stolzgeschwellter Brust und in Begleitung meiner lieben Ehefrau sowie drei weiteren weiblichen Wesen (nicht, dass da etwas falsch verstanden wird: Es handelte sich um drei ausländische Gäste) im Rahmen eines Ausfluges in einer bekannten deutschen Domstadt, die nicht Minden heißt, einen Testwagen ab.
Hybrid hieß bei diesem Fahrzeug das Zauberwort. Also jener selbstladende Elektromotor, der den Verbrennungsmotor so genial unterstützt und dabei Kraftstoffverbrauch und Umweltgifte reduzieren hilft.
In dem Modell, in dem auch der französische Präsident Hollande seit Kurzem durch die Gegend kutschiert wird, machten wir uns auf zum ersten Besichtigungsziel in der rheinischen Großstadt. Immer noch gespannt auf dieses Auto setzte ich mich einige Zeit später nach dem Museumsbesuch im Beisein meiner vier Damen hinter das Steuer und ließ das Fahrzeug an.
Doch zu hören war nichts. Nicht einmal ein Schnurren. Erneut zündete ich das Fahrzeug. Nichts tat sich. Wieder wurde der Zündschlüssel umgedreht. Immer noch nichts. Schon begann ich, auf diese ätzende moderne Technik zu schimpfen, was meine holde Angetraute mit den Worten kommentierte: „Bist du dir sicher, dass der Motor nicht läuft?“
Selbstverständlich war ich mir sicher. Drehte wieder und wieder den Zündschlüssel herum, während meine Frau gelassen die Worte sprach: „Ich würde sagen, das Auto ist an.“
Das könne gar nicht sein, war meine Reaktion, weil ich immer noch kein Motorengeräusch hörte.
Ich solle doch einmal vorsichtig Gas geben, erhielt ich prompt eine Antwort. Was ich auch widerwillig tat – und fast auf das dicht vor mir parkende Auto aufgefahren wäre.
„Frauen und Technik“, triumphierte meine beste Ehefrau von allen mit einem Lächeln – und ergänzte: „Elektromotoren können nämlich ziemlich leise sein.“
In diesem Sinne: ein schönes Wochenende!
Hans-Jürgen Amtage, Ressortleiter Lokalredaktion