Ganz so hat die Aufstellung nicht stattgefunden, zwei zum verabredeten Termin verhinderte Teilnehmer wurden „nachmontiert“. Das hat die MT-Redaktion zur sofortigen Trennung von ihrem freien Mitarbeiter bewogen. Dokumentation/Bearbeitung: MT
Allerdings waren gar nicht alle 23 Abgebildete zum Zeitpunkt des Aufnahmetermins anwesend – zwei waren nach inzwischen vorliegender Aussage des Fotografen wegen einer Beerdigung verhindert, konnten erst kurze Zeit später und wollten aber gern noch aufs Foto drauf. Mit den Mitteln moderner Bildbearbeitung, so man sie beherrscht, kein Problem – jedenfalls dachte sich das der Mitarbeiter.
Für uns allerdings doch ein Problem, und zwar ein grundsätzliches: Symbol- oder bearbeitete Fotos sind als solche kenntlich zu machen, wenn man sich nicht dem Vorwurf der Bild- und damit letztlich der Lesermanipulation aussetzen will. Da ist nicht nur der für die MT-Redaktion verbindliche Pressekodex eindeutig, sondern auch unser journalistischer Anspruch. Allerdings war auch die Redaktion über diese Manipulation im Unklaren gelassen worden, auch sie wurde insofern getäuscht.
Am Samstagnachmittag erfuhr die Chefredaktion erstmals von entsprechenden Gerüchten, am Sonntag ergaben sich weitere Hinweise. Am Montagmorgen wurde deshalb ein Gespräch mit dem Mitarbeiter anberaumt. Als in diesem Gespräch der Sachverhalt bestätigt wurde, hat die Ressortleitung daraufhin mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit beendet.Chefredakteur Christoph Pepper in einer Mail an Bürgermeister Dieter Blume und die drei Fraktionsvorsitzenden des Petershäger Stadtrates, die sich ebenfalls am Montagmorgen mit einer gemeinsamen Erklärung in Sachen „Anleger“ ans MT gewandt hatten (siehe Berichterstattung am 16.2.2016 auf der Seite Petershagen): „Ich bedaure sehr, dass dieser Vorgang Zweifel an der Seriosität der MT-Berichterstattung wecken konnte. Die hier praktizierten journalistischen Formen widersprechen komplett unseren Prinzipien, auf deren Einhaltung wir großen Wert legen. Ich entschuldige mich dafür, dass sie den Weg ins Blatt finden konnten.“ Diese Bitte um Entschuldigung geht natürlich gleichfalls an alle Leserinnen und Leser.
Von Christoph Pepper, Chefredakteur