Kaeller (56) wird in der Pressemitteilung mit der Aussage zitiert: „25 Jahre habe ich gemeinsam mit der DDVG die Geschicke der Unternehmensgruppe NW gestalten können. Dafür bin ich dankbar. Ich bin davon überzeugt, dass mit der Übernahme meiner Anteile durch die DDVG das Unternehmen und seine Mitarbeiter in der Region hervorragende Zukunftsaussichten haben.“
Die SPD-Medienholding wiederum sieht mit der Übernahme die guten Perspektiven des Zeitungsverlags unterstrichen sowie die Pressevielfalt in Ostwestfalen-Lippe gesichert. „Geschäftsführung und Belegschaft können auch weiterhin auf das langfristige Bekenntnis der DDVG zur NW zählen. Wir werden den in jüngster Zeit forcierten Umbau des Zeitungsverlages Neue Westfälische zu einem führenden regionalen Medienhaus konsequent fortsetzen,“ erklärt DDVG-Geschäftsführer Matthias Linnekugel in der Pressemitteilung.
Die „Neue Westfälische“ entstand 1967 aus dem Zusammenschluss der beiden bis dahin selbstständigen Titel „Westfälische Zeitung“ und „Freie Presse“. Die Regionalzeitung mit Sitz in Bielefeld erscheint aktuell in 15 Lokalausgaben in ganz Ostwestfalen (außer dem MT-Verbreitungsgebiet im Altkreis Minden) und verzeichnete im III. Quartal 2015 laut IVW eine verkaufte Auflage von 138.578 Exemplaren (Print und ePaper). Ihr Onlinedienst NW.de kam im September 2015 auf 783.000 Unique User.
Gemeinsam mit dem „Mindener Tageblatt„, der „Lippischen Landeszeitung“ (Detmold) und dem „Haller Kreisblatt“ bildet sie die überregionale Anzeigenvermarktungsgemeinschaft „Zeitungsgruppe Neue Westfälische; außerdem kooperieren die selbstständigen Partner in unterschiedlichem Ausmaß auf verschiedenen weiteren wirtschaftlichen, technischen und redaktionellen Gebieten. Für die Zeitungsgruppe NW wies die IVW im III. Quartal 2015 220.208 Print- und ePaper-Exemplare aus. LZ (39.640 Exemplare, 237.000 Uniqe User bei LZ.de) und HK (10.944 Exemplare) beziehen auch die überregionale Berichterstattung von der NW, das HK wird zudem im NW-Druckzentrum in Sennestadt gedruckt, während die LZ ein eigenes Druckzentrum in Detmold betreibt. Das MT (31.046 Exemplare, 171.000 Unique User bei MT.de) erstellt die eigene Zeitung zu 100 Prozent selbstständig in Minden und druckt dort auch in einer eigenen Druckerei.
Unmittelbarer Wettbewerber in Teilen des Verbreitungsgebietes der Zeitungsgruppe NW ist die ebenfalls in Bielefeld beheimatete Regionalzeitung „Westfalen-Blatt“ (WB). Seit ihrem Rückzug aus dem Altkreis Minden und dem Kreis Lippe im Jahr 2004 ist sie noch mit verschiedenen Ausgaben in Bielefeld sowie den Landkreisen Paderborn, Höxter, Gütersloh, Herford und Minden-Lübbecke vertreten, darunter die „Lübbecker Kreiszeitung“ (Altkreis Lübbecke) und das „Westfalen-Blatt“(Bad Oeynhausen) . Die verkaufte Gesamtauflage betrug laut IVW im III. Quartal 2015 insgesamt 114.794 Print- und ePaper-Exemplare.
Die „Westfalen-Blatt“-Gruppe befindet sich nach aktuellem Kenntnisstand zu 85,5 Prozent im Besitz der C.W.Busse Holding, die restlichen 14,5 Prozent werden von der bundesweit im Zeitungsgeschäft agierenden agierenden Ippen-Gruppe (u.a. Westfälischer Anzeiger”, Hamm, “Hessisch-Niedersächsische Allgemeine”, Kassel, „Kreiszeitung“ Syke, „Münchener Merkur“) gehalten. Die C.W.Busse-Holding wiederum gehört zu 75,1 Prozent der ostwestfälischen Verlegerfamilie Busse (ursprünglich „Herforder Kreisblatt“), 24,9 Prozent hatte vor rund vier Jahren die Münstersche Verlagsgruppe Aschendorff („Westfälische Nachrichten“, inzwischen auch „Münstersche Zeitung“) erworben.
Die SPD-Holding DDVG war laut jüngstem im Internet verfügbaren Geschäftsbericht 2013 in unterschiedlichem Ausmaß an acht deutschen Zeitungshäusern bzw. großflächig agierenden Verlagsgruppen beteiligt, dazu ist das Unternehmen an zahlreichen weiteren Medien- und Druckunternehmen, aber auch in Handels- und Tourismusunternehmen engagiert. Damit erzielte sie laut Geschäftsbericht 2013 im Berichtsjahr einen Gewinn von 7,3 Millionen Euro.