Mehr als 100 Tageszeitungen sind am 3. Mai 2016 in Deutschland mit einer Titelseite erschienen, die der chinesische Künstler und Kunstaktivist Ai Weiwei gestaltet hat, noch einmal so viele haben das Werk an prominenter Stelle im Innenteil präsentiert. Sie alle wollten mit dieser vom BDZV in Kooperation mit der Universität der Künste Berlin angestoßenen Aktion ein Zeichen zum Internationalen Tag der Pressefreiheit setzen, der jährlich am 3. Mai weltweit begangen wird. Das Mindener Tageblatt produzierte eine der konsequentesten Titelseiten: Unter dem MT-Titelkopf gab es ausschließlcih das Werk des chinesischen Künstlers zu sehen – mit dem Hinweis auf das Datum und den Anlass. Das war selbst der englischsprachigen Auslandsnachrichtenseendung der Deutschen Welle einen Bericht wert.Deutschland ist eines der wenigen Länder, in denen die Meinungs- und Pressefreiheit nicht nur im Grundgesetz verankert ist, sondern täglich gelebt wird“, erklärte dazu BDZV-Präsident Helmut Heinen im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Aber die Durchsetzung dieses Rechts werde für Medienmacher „anstrengender“. Insbesondere die zunehmende Zahl von tätlichen Angriffen auf Journalisten gebe Anlass zu Besorgnis.
„Es ist bitter zu beobachten, dass die Pressefreiheit immer noch und immer wieder bedroht ist. Es ist eine Stärke unserer Demokratie, dass unsere Verfassung sie für unser Land garantiert und sie niemandem zur Disposition steht. Für Parlamente sind freie Medien ebenso lästig wie unverzichtbar.“ Dieses Zitat von Bundestagspräsident Norbert Lammert ist eines von 240, die der BDZV seit dem 3. Mai 2016 auf seiner Website präsentiert. Der BDZV hatte alle Bundestagsabgeordneten angeschrieben und um ein Statement zur Pressefreiheit gebeten; 240 Abgeordnete aller im Parlament vertretenen Parteien antworteten.
In Berlin setzte der BDZV zum Internationalen Tag der Pressefreiheit ein paar besondere Signale: In Kooperation mit Axel Springer war 24 Stunden lang an der Stirnseite des Verlagshochhauses eine riesige animierte LED-Anzeige mit dem Motto „Der beste Schutz der Demokratie ist eine freie Presse“ zu sehen. Dieses Motiv zierte ebenso – in Kooperation mit WallDecaux – zahlreiche Anzeigenwände an zentralen Plätzen der Hauptstadt und die Screens in der U-Bahn. Darüber hinaus wurde die Anzeige als mannshohes Motiv per Fahrraddroschke durch Berlin kutschiert: vom BDZV zum Sitz des Deutschen Bundestags, ans Brandenburger Tor und auch zur Digitalkonferenz re:publica. Unterwegs interviewten zwei junge Journalisten im Auftrag des BDZV die Passanten über ihre Meinung zur Pressefreiheit und stellten die Tweets, Videos und Bilder der Gespräche parallel online.
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