Nachdem ich mich von der Überraschung erholt habe, die mich und Millionen Andere am vorigen Wochenende ereilte, bin ich in dieser Woche zu der Überzeugung gelangt, dass jenes überraschende Steuerreförmchen meinen geschätzten Hausarzt mit Blick auf meine Person nicht glücklich machen wird. Angesichts des vorweihnachtlichen Geschenkchens der Berliner Reformatoren ist ja wohl damit zu rechnen, dass ab dem kommenden Jahr monatlich zwischen 12 und an die 20 Euro mehr in mein Portemonnaie fließen werden.
Da dieser Betrag quasi „oben auf“ ist, muss er als Luxussteuergeschenk gewertet werden. Also sollten die Unsummen, die da plötzlich auf mich hinunterregnen, auch entsprechend in Luxusartikel investiert werden. Eine Möglichkeit wäre Schmuck, mit dem ich meine beste Ehefrau von allen überschütten könnte. Aber, ob sie jeden Monat über 15 bis 20 Ringe aus dem Kaugummiautomaten (das müsste, angesichts des zu erwartenden Steuervorteils wertmäßig ungefähr hinkommen) glücklich wäre, mag ich an dieser Stelle ernsthaft bezweifeln.
Also bin ich auf die Idee gekommen, das Steuergeschenk zur Versüßung des Lebens zu nutzen. Und damit wären wir bei meinem Hausarzt gelandet.
Für das in Aussicht gestellte Mehr auf dem Konto kann ich Monat für Monat gut vier Tafeln jener äußerst leckeren Schokolade erwerben und verzehren, von der ein gewisses Suchtpotenzial ausgeht. Das könnte dazu führen, dass jene Lebensversüßung nicht nur die Glückshormone noch mehr in Schwung bringt, sondern auch jene kleinen und hinterlistigen Energiewerte namens Kalorien, die mich offensichtlich so lieb haben, dass sie gleich an meinen Hüften hängen bleiben.
Und das Ergebnis brauche ich bei „Dottore“ gar nicht erst beichten, sondern das würde er sogar mit verbundenen Augen sehen. Aber dieses Mal habe ich eine triftige Begründung und eine super Ausrede: Merkel und Westerwelle sind schuld!
In diesem Sinne: Ein schönes und nicht so kalorienreiches Adventswochenende!
Hans-Jürgen Amtage (Lokalredaktion)