Mir geht es zwar nicht so wie meiner geschätzten Kollegin, die vor Kurzem an dieser Stelle schilderte, dass sie ihr neues Mobiltelefon nicht mehr beherrschen könne. Damit komme ich noch klar. Zumal ich ja schließlich dem Geschlecht angehöre, das früher Mammuts gejagt, Bäume gefällt und Feuer gemacht hat und somit mit den Unbilden des Lebens klarkommt. Aber, nachdem hoch technisierte Elektrogeräte nicht mehr mit groben Schraubenziehern und einem kräftigen Schlag mit dem Hammer repariert werden können, ist manchmal auch Mannes technisches Geschick am Ende.
Und da in Zeiten von Computern und Mikrochips dieses handwerkliche Gerät durch sogenannte Hotlines ersetzt wird, bleibt einem also nichts anderes übrig, als in technischer Not zum Telefonhörer zu greifen.
Nun muss ich einräumen, dass die telefonischen Helfer sehr bemüht sind, ihr seit Jahren ramponiertes Image aufzubessern. Und so wird neuerdings meist beim ersten Kontakt mit der automatischen Ansage angekündigt, man möge doch bitte das sich anschließende persönliche Telefonat bewerten.
So drückte ich vor wenigen Tagen beim Anruf bei der Technikhotline die von der „Eisernen Minna“ in ihrer Ansage gewünschten Tasten, um zu meinem persönlichen Problemlöser zu gelangen. Doch vor das persönliche Gespräch hat irgendein findiger Marketingmensch die musikalische Warteschleife gesetzt. Die dudelte knapp sechs Minuten munter vor sich hin, bis ich einen Sprachkontakt bekam. Eine automatische Stimme bat mich, ich möge doch nun das soeben geführte persönliche Beratungsgespräch bewerten – nach dem Schulzensurensystem.
Raten Sie mal, welche Zensur ich gegeben habe.
In diesem Sinne: ein schönes – und Hotline freies – Wochenende!
Hans-Jürgen Amtage (Lokalredaktion)