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Als die Feuerzangenbowle fast ins Auge ging

Dez.242012

Heißes Getränk spritzt ins Gesicht / Rum-Unfall und Spiritus-Panne am ersten Weihnachtstag

„Jäder nor einen wänzägen Schlock.“ Der Satz aus dem Film „Die Feuerzangenbowle“ ist legendär. Auch bei uns daheim machte er die Runde, während wir die Köpfe über dem köstlichen Heißgetränk zusammensteckten.

Zugegeben: Gekleckert haben wir nie, bei einem „winzigen Schluck“ ist es nie geblieben. Der brennende Rum flackerte hell über dem Zuckerhut, der tröpfchenweise in den Rotwein floss. Das ist für mich immer ein Höhepunkt im Dezember. Aber bitte keine falschen Schlüsse ziehen: Im jungen Alter musste ich mich noch mit schnödem Kinderpunsch zufriedengeben.

Immer am ersten Weihnachtsfeiertag wurde das edle Bowlen-Set aus den 70er Jahren bei uns zu Hause herausgeholt: Ein Topf aus Messing mit sechs Gläsern. Ich komme aus einer begeisterten „Bowlen“-Familie, die jede Trink-Mode mitmachte. Egal ob Erdbeer- oder Pfirsichbowle – die Erwachsenen tranken gerne im Sommer diese fruchtigen Erfrischungen. Ab und an gab es kleine Ausschweifer mit Campari Orange oder extrem süßen Dessertwein.

Aber zurück zum ersten Weihnachtsfeiertag. Nach deftiger Pute war es abends an der Zeit, das Ritual zu beginnen. Das Anstecken des mit Rum getränkten Zuckerhutes war Papas Aufgabe. Ich durfte zunächst in der Küche die Orangen und Zitronen schneiden (unbehandelt natürlich und ohne die bittere Schale), während meine Mutter den Rotwein (bitte keinen billigen Tetrapack-Fusel) in einem Kochtopf erhitzte – damit es schnell voranging. Jedes Jahr durchzuckte meine Eltern der gleiche Schreck: „Haben wir überhaupt noch Spiritus?“ Damit wurde das Warmhalte-Stövchen befeuert. Manches Mal musste mein Vater noch zur nächsten Tankstelle fahren, da wir an alle Zutaten gedacht – aber den Spiritus wie immer vergessen hatten.

Niemals Rum direkt aus der Flasche gießen

Diese Panne war schnell vergessen, sobald mein Vater hoch konzentriert den Zuckerhut auf der Zange platziert hatte und ihn schlückchenweise mit Rum beträufelte. Das Feuerzeug drangehalten, und es ging los. Sobald die Flammen kleiner wurden, schüttete mein Vater noch weiteren Rum über den Zuckerhut, bis dieser geschmolzen war. Wichtig bei diesem heißen Prozedere: Niemals den Rum direkt aus der Flasche über den brennenden Zuckerhut gießen, sondern immer erst in die Kelle, da er leicht entzündlich ist.

Diese Erfahrung musste ich machen, weil mein Vater einmal etwas unvorsichtig war. Neugierig, wie ich war, hielt ich meinen Kopf zu nah an den Zuckerhut, als der Rum mir ins Gesicht spritzte! Der Aufschrei meiner Eltern und Geschwister war größer als mein eigener Schreck. Meine Mutter zog mich ins Badezimmer, wo sie kaltes Wasser in mein Gesicht sprühte. Ins Auge ist das Missgeschick aber nicht gegangen. Die hatte ich reflexartig zugemacht.

Von da an ging es Schlag auf Schlag: Mein Vater legte das Ritual zusehends in meine Hände, bis ich schließlich selbst das Abbrennen des Zuckerhuts erledigen durfte. Und endlich, im Alter von 17 Jahren, auch mal probieren durfte.

Rote Wangen und ein glückseliges Lächeln

Den Film mit Heinz Rühmann haben wir nie dabei geschaut. Wir waren zu beschäftigt damit, die restliche – mittlerweile kalte – Pute zu verdrücken. Nach dem Genuss von drei Gläsern süffiger Feuerzangenbowle hatten wir alle wieder richtig Hunger. Treffpunkt: Backofen. Aus dem Bräter zupften wir alle noch ordentliche Stücke Fleisch. Auch ein Weihnachts-Ritual.

Vor einigen Jahren haben wir die Feuerzangenbowle-Zeremonie vorverlegt. Mit Schwägerinnen, Schwager und Schwiegereltern wird nun am 23. Dezember „vorgeglüht“. Unser neuer Gartenofen kommt samt Bowlen-Set (neuerdings leider schnöde aus Glas) zum Einsatz. Original Herforder Bratwürste auf den Rost geworfen – wir schaffen eine gute Grundlage – schon rücken wir draußen dick eingemummelt mit Gartenstühlen heran. Die Herren haben zuvor natürlich unter meiner „fachfraulichen“ Anleitung die Feuerzangenbowle zubereitet, die wir in Händen halten. Und eins lasse ich mir wie immer nicht nehmen. Ich esse mit Leidenschaft die Früchte. Dank des hervorragenden Rotweins aus der Pfalz habe ich noch nie einen dicken Kopf gehabt – dafür aber rote Wangen sowie warme Füße und Hände und ein glückseliges Lächeln.

Rezept

Zutaten für vier Personen

Zwei Flaschen trockener Rotwein, eine halbe Flasche Rum oder mehr (54 Prozent), eine unbehandelte Zitrone, drei Orangen, zwei Zimtstangen, einige Nelken, ein oder zwei Beutel „Glühwein-Fix“, ein Zuckerhut.

Zubereitung

Wein mit Gewürzen und „Glühwein-Fix“ auf dem Herd erhitzen. Die Früchte mundgerecht schneiden.

Den heißen Gewürzwein (das Glühwein-Fix vorher herausnehmen) in den Bowletopf gießen, die Früchte zufügen.

Den Zuckerhut auf der Zange platzieren und mit Rum tränken. Vorsichtig entzünden.

Mit einer Metallkelle so lange Rum über den brennenden Zuckerhut träufeln, bis er sich vollständig aufgelöst hat. Keine Plastikkelle benutzen! Hat sich der Zucker aufgelöst, ist die Feuerzangenbowle fertig.

Von Michaela Podschun

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