Matthias Beier, aktuell Fraktionsvorsitzender der Fraktion AfD/UB-UWG im Kreistag und selbst ernannter Kandidat für das Amt des Bürgermeisters der Stadt Minden, hat einem größeren Empfängerkreis per Mail mitgeteilt, dass er Strafanzeige gegen MT-Chefredakteur Christoph Pepper, Lokalchefin Monika Jäger und Lokalredakteur Stefan Koch gestellt habe. Außerdem erwarte er den Rücktritt des Chefredakteurs „binnen zwei Tagen“. Auf Nachfragen der Redaktion konnten zuständige Stellen allerdings bis gestern Nachmittag keinen Eingang einer Strafanzeige bestätigen.
Damit reagiert Beier auf die heutige Veröffentlichung eines MT-Artikels von Monika Jäger und Stefan Koch über ihn. Themen sind darin unter anderem seine Tätigkeit als Detektiv, verschiedene zurück liegende wirre Internet-Anschuldigungen (u.a. in Zusammenhang mit dem Bundesbahn-Erpresser „Charly“) gegen diverse Justiz- und Verwaltungsdienststellen sowie mögliche Unregelmäßigkeiten beim Zustandekommen der UB-UWG-Kandidatenliste für die Kommunalwahl 2014 in Minden.
In der in Beier-typischer Diktion verfassten langen Mail werden dem MT – zusammengefasst – wiederholt vor allem unwahre Tatsachenbehauptungen im Hinblick auf Unstimmigkeiten rund um die Kommunalwahlen 2014 vorgeworfen. Hier sei vielmehr alles belegbar mit rechten Dingen zugegangen. Zu anderen im heutigen MT-Artikel veröffentlichten Informationen – etwa im Hinblick auf seine vom MT erbetenen und nicht oder nur sehr vage beantworteten Angaben zum persönlichen Werdegang und seiner beruflichen Tätigkeit – nimmt Beier dagegen nicht oder – wie im Fall der Internet-Veröffentlichungen – nur teilweise und sehr wolkig Stellung.
Dafür legt er Wert auf den Hinweis, dass gegen ihn noch niemals irgendeine strafrechtliche Beschuldigung oder Anklage erhoben wurde und ihm auch keine solche jemalige Absicht bekannt sei. Wörtlich heißt es weiter: „Ich übe seit vielen Jahren Dinge aus, die seit jeher ein einwandfreies Führungszeugnis voraussetzten, was somit jederzeit erneut einholbar ist.“
Da die Mail nachweislich einem großen Personenkreis zugänglich gemacht wurde – manche Empfänger leiteten ihn interessehalber auch erneut an die Redaktion weiter – dokumentieren wir sie hier: