Ich halte mich ganz und gar nicht für technisch blöd. Dass ich nicht genau weiß, wie die bunten Programme an unserem Fernseher einzuschalten sind, liegt vor allem an meinem Desinteresse – Nachrichten bekomme ich per Internet, Filme gucke ich lieber von der Konserve. Aber ansonsten verweise ich die Jugend gern mal darauf, dass ich zu der Generation gehöre, die die Computer überhaupt erst erfunden hat.
Aber diese Arroganz ist mir seit Neuestem vergangen. Der Grund; mein neues Handy.
Ich hatte bisher ein kleines, flaches Ding, das in der Hosentasche verschwinden konnte und sich mit der Titelmelodie aus „Fluch der Karibik“ bei mir meldete. Doch das gab unlängst seinen Geist auf – ein neues musste her.
Und da habe ich mich ganz und gar verführen lassen. Touchscreen, zahlreiche Funktionen, eine Tastatur zum Schreiben von längeren Texten, megaviel Speicherplatz für Fotos, Musik und was man sonst noch so auf seinem Handy speichern möchte … So gerüstet wollte ich bis weit ins nächste Jahrzehnt des Jahrhunderts telefonieren und mehr.
Und, nur fürs Protokoll: Das war kein Ding von der Firma mit dem Apfel, sondern von deren finnischem Konkurrenten, aber es war mindestens genauso hochmodern und auch mit praktischen Zusatzprogrämmchen zu versehen.
Ich konnte also alles mit dem Gerät.
Nur nicht telefonieren.
Mit einem kleinen Stiftchen fuhrwerkte ich auf dem Display rum, um jemanden anzurufen, und wenn Anrufe eingingen, schaffte ich es regelmäßig nur per Zufall, diese auch anzunehmen, bevor sich der Anrufbeantworter einschaltete. Die coole Handschriftenerkennung schrieb allerlei in meine SMS, nur nicht das, was ich eigentlich schreiben wollte.
Da verging mir fix die Lust auf Technik.
Jetzt habe ich wieder ein kleines Mini-Gerät. Mit dem kann ich wunderbar simsen und problemlos telefonieren. Und es passt in meine Hosentasche.
In diesem Sinne: ein schönes Wochenende
Monika Jäger (Lokalredaktion)