Jugendliche verbringen aktuell wöchentlich durchschnittlich drei Mal so viel Zeit mit Medien wie in der Schule, das belegen aktuelle Studien. Wie Jugendliche dazu befähigt werden können, die steigende Flut an Informationen, die mit der Mediennutzung einher geht, sinnvoll zu nutzen und inwiefern Schulen und Verlage sich bei der Bewältigung dieser Aufgabe ergänzen können, ist das Thema des „ZeitungsZeit“-Kongresses, der heute im Duisburger Landschaftspark stattfindet.
Medienministerin Dr. Angelica Schwall-Düren beschrieb das Ziel auf der Veranstaltung vor rund 300 Experten aus Schulen und Verlagen: „Jugendliche mit der Fähigkeit auszustatten, die Masse an Informationen, die durch die Medien jeden Tag verbreitet werden, zu verarbeiten, ist eine der dringendsten Zukunftsaufgaben, der sich Schulen und Verlage gemeinsam stellen müssen. Mit Hilfe der Zeitung lernen die Schülerinnen und Schüler, Informationen sinnvoll zu filtern, zu bewerten und produktiv verarbeiten zu können.“
Für Schulministerin Sylvia Löhrmann ist das Projekt ZeitungsZeit ein wichtiges Instrument zur Förderung der Medienkompetenz: „Schülerinnen und Schüler, die eine Tageszeitung lesen, trainieren ihre Lesefähigkeit und erweitern ihr Wissen in vielen Bereichen. Sie lernen den kritischen Umgang mit Informationen und Meinungen. Durch die tägliche Lektüre einer Tageszeitung können die Jugendlichen auch ihre Region besser kennen lernen. Wer zum Beispiel die Unternehmen in der Umgebung aus dem Lokalteil kennt, weiß, wo er oder sie sich um einen Ausbildungsplatz bewerben kann.“
Darum, berufliche Wege zu erforschen, ging es beim „ZeitungsZeit“ – Fotowettbewerb „start-up-shots“, bei dem die Schülerinnen und Schüler per Kamera die regionale Wirtschaft erforscht haben. Im Rahmen des Kongresses wurden die Sieger gekürt: Der erste Platz ging an die Abschlussklasse 9/10 der Jakobusschule in Winterberg, die in ihren Schwarzweiß-Fotografien den Blick auf Unternehmertum mit bunten Farbklecksen lenkten. Den zweiten Platz belegte die Foto AG der Realschule Beuel in Bonn, die Selbstständige in einer typischen Arbeitssituation porträtierten. Bronze ging an die Klasse 9b der Jakob-Muth-Schule in Bochum. Die Schülerinnen und Schüler überzeugten die Jury mit den Ergebnissen eines Fotospaziergangs zu Firmen vor der eigenen Haustür.
Die nächste Zeitungsauslieferung der bundesweit größten Zeitungsinitiative „ZeitungsZeit Nordrhein-Westfalen“ startet wieder am 19. September 2011. Christian Nienhaus, Vorsitzender des Zeitungsverlegerverbandes NRW sieht in gemeinsamen Leseprojekten von Verlagen und Schulen eine Investition in die Zukunft: „Die Zeitung hilft jungen Menschen, komplexe Vorgänge aus ihrer nahen Umgebung oder aus aller Welt zu verstehen und einzuordnen. Sie stärkt ihre Lesekompetenz, fördert die Allgemeinbildung und die Konzentration auf das Wesentliche.“
Auch das „Mindener Tageblatt“ beteiligt sich wieder am Projekt „Zeitungszeit“ und ergänzt damit sein jährliches Schulprojekt „Zeitungstreff“. Zwei Monate lang wird das MT bei „ZeitungsZeit“ direkt an die Schule geliefert. Zwei Wochen lang kann zusätzlich eine Boulevardzeitung bestellt werden. Im dritten Monat kann jede Schülerin und jeder Schüler die Tageszeitung auch nach Hause geliefert bekommen. Schulen können sich dafür noch bis zum 30. Juni unter vertrieb@mt-online.de anmelden.