Spätestens im Frühsommer 2014 wird das Mindener Tageblatt im Rahmen seines „Projekts 2014“ eine neue Rollenoffset-Rotationsdruckmaschine in Betrieb nehmen, im Zusammenhang damit soll auch – unter Einbeziehung der Digitalprodukte – die inhaltliche und optische Gestaltung der Zeitung ein weiteres Mal gründlich überarbeitet werden (Branchenjargon: „Relaunch“). Der letzte war im Jahr 2004 vorgenommen worden. Über den aktuellen Stand des Rotations-Projekts sowie den Prozess zur Erarbeitung des Relaunchs informierten Verlagsleitung und Chefredaktion heute Morgen die Mitarbeiter aller Redaktionsressorts und Verlagsabteilungen in einer gemeinsamen Versammlung.
Verlagsleiter Carsten Lohmann stellte dabei die aktuellen Baupläne vor, die am Standort Trippeldamm unter anderem den Abriss bisheriger Gebäudeteile und die Errichtung einer neuen Halle vorsehen. Mit den Bauarbeiten soll in der kommenden Woche begonnen werden, die Einbringung der ersten Maschinenteile wird für den Spätherbst erwartet. Auch die Konfiguration der Maschine sowie der dazugehörigen Produktionseinheiten von Plattenbelichtung bis Weiterverarbeitung, Beilagenbeschickung und Konfektionierung wurde erläutert. Schließlich erklärte Lohmann die vielfältigen Variationen der Zeitungsherstellung mit bis zu sechs zusammenhängenden Einzelprodukten („Büchern“) unterschiedlicher Seitenzahl, die mit der neuen Maschine künftig möglich sein werden. Auch die in die Zeitungsproduktion integrierte Herstellung von Magazinen im sogenannten Halbformat wird in der Zukunft im Rahmen ein- und desselben Druckvorgangs machbar sein.
Diese technischen Möglichkeiten intelligent für eine Qualitätsverbesserung des Produkts zu nutzen, ist eines der Ziele des insgesamt vierstufigen Relaunch-Prozesses, unterstrich im Anschluss Chefredakteur Christoph Pepper. Auf einer gemeinsamen Führungskräfte-Tagung von Verlag und Redaktion waren kürzlich dafür die grundlegenden Linien entwickelt worden.

Im Jahr 2014 wird das Mindener Tageblatt einmal mehr in seiner Geschichte sein Aussehen wandeln. Die Vorbereitungen dafür sind jetzt angelaufen. Repro: MT
Die Zeitung soll danach sowohl inhaltlich wie optisch neu gestaltet werden, ohne dabei ihren Markenkern aufzugeben. Tabus soll es gleichwohl nicht geben, alles auf den Prüfstand gestellt werden – einschließlich des historischen Zeitungskopfs und des Titels. Leser, Anzeigenkunden und Mitarbeiter aller Abteilungen sollen in diversen Projektgruppen, Panels und Befragungen intensiv in diesen Prozess eingebunden werden, auch Nichtleser will man befragen. Dazu wird es demnächst entsprechende Veröffentlichungen in der Zeitung sowie auf den Digitalkanälen geben.
Lohmann und Pepper appellierten an die Mitarbeiter, ihre vielfach in langjähriger Mitarbeit erworbene Erfahrung sowie ihre Fach- und Marktkenntnisse kreativ in den Umgestaltungsprozess einzubringen. Auch externe Hilfe von Designbüros und Marktforschung wird man hinzuziehen. Ziel sei ein Premium-Produkt, mit dem das Mindener Tageblatt gedruckt wie digital erfolgreich die Herausforderungen des Medienwandels annehmen könne, so Chefredakteur und Verlagsleiter.