Liebe Leserinnen und Leser des Mindener Tageblatts, liebe Besucherinnen und Besucher unserer Online-Angebote,
was war dieses 2011 für ein Nachrichtenjahr: Tsunami und Atomkatastrophe in Japan. Krieg in Libyen, Rumoren in Ägypten, Bürgerkrieg in Syrien . Börsendramen, Schuldenkrise, Gipfel-Reigen und Mega-Rettungsschirme in der EU. Atomausstieg, erster grüner Ministerpräsident, FDP-Drama und Neonazi-Terrorzellen in Deutschland. Weserhochwasser, Großbrand bei Tönsmeier und Stolzenauer Tochtermord in der Region. Vettel-Siege, BVB-Triumph und emotionale Fahrstuhlfahrten mit GWD im Sport. Nein, langweilig wurde es der Redaktion nicht.
Tag für Tag das Geschehen in Heimat und Welt zu verfolgen, es journalistisch aufzubereiten und auf den verschiedenen inzwischen zu bedienenden Kanälen in geeigneter Form zu veröffentlichen, wird indes ein zunehmend komplizierter Job. Denn längst muss sich die Redaktion nicht mehr nur Gedanken über die richtige Mischung und Aufmachung für die Zeitung vom nächsten Tag machen, über Themen, Termine, Texte, Bilder und Infografiken nachdenken.
Soziale Netzwerke als neue Nachrichtenkanäle
Fast rund um die Uhr wollen zusätzlich das Online-Portal und seine spezielle Ausgabe für Mobiltelefone bestückt werden, gegebenenfalls auch mit bewegten und vertonten Bildern. Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter etablieren sich als neue Nachrichtenkanäle – klar, dass das Mindener Tageblatt auch hier Präsenz zeigen muss und will. Die Reaktion der Nutzer zeigt, dass das Angebot erwartet wird.
Print und Online wachsen auch in der Redaktion stärker zusammen, „Crossmedia“ heißt das Zauberwort modernen Zeitungs- managements. Zugleich schreitet die technische Entwicklung auch im Kerngeschäft voran und erfordert kontinuierliches Nachrüsten der Produktionsmittel auf allen Ebenen.
Mit der Entscheidung für den Bau einer neuen Zeitungsdruckmaschine samt neuer Versandanlage sowie der umfassenden Erneuerung nahezu aller Herstellungsprozesse einschließlich einer neuen IT-Infrastruktur für Redaktion und Verlagsabteilungen haben die Verleger Rainer und Sven Thomas nicht nur das bislang ehrgeizigste Investitionsprogramm in der nunmehr 177-jährigen Unternehmensgeschichte angestoßen. Sie haben damit auch ein klares Bekenntnis zum klassischen Medium Zeitung abgegeben. Die auf Papier gedruckte Ausgabe wird – in sinnvoller und enger Verknüpfung mit den Online-Angeboten – nach ihrer Überzeugung noch lange Jahre eine tragende Säule der lokalen Kommunikation bleiben.
Erneuerungskurs auch in weiteren Unternehmensbereichen
Parallel dazu wird die traditionsreiche Druckerei ebenfalls einer umfassenden Frischzellenkur in Technik, Organisation und Marktausrichtung unterzogen. Schließlich und endlich werden mit der 2011 erfolgten Gründung von „J.C.C. Bruns Online + Service“ neue Geschäftsfelder im Bereich Auftragsproduktionen ins Visier genommen. Erklärtes Ziel aller Aktivitäten ist, der Region ein gleichermaßen publizistisch wie wirtschaftlich unabhängiges Medienhaus zu erhalten.
Mit Volldampf voraus Richtung Zukunft heißt es also nicht nur im Zeitungsverlag. Hier allerdings kreuzen sich die Herausforderungen des digitalen Zeitalters besonders intensiv mit der publizistischen Verpflichtung zu zuverlässiger und seriöser Berichterstattung. Verlag und Redaktion wissen, dass ihr wichtigstes Kapital das Vertrauen der Leserschaft ist.
Es will immer wieder aufs Neue verdient sein. „Täglich eine gute Zeitung“ zu machen heißt deshalb – gedruckt und online – die Verpflichtung der Redaktion auch für das neue Jahr 2012. Und darüber hinaus.
Ihr
Christoph Pepper
Chefredakteur