Titelseite und „Thema des Tages“ vom 3. Oktober 2015. Die 25. Wiederkehr des Tags der deutschen Wiedervereinigung wurde auf insgesamt neun Seiten abgehandelt. Diese Struktur und ihre Gestaltung brachte dem MT jetzt einen „Award of Excellence“ in der Kategorie „Cover und Cover Story“ ein . Repro: MT
191 Zeitungen aus 27 Ländern hatten 2016 bei dem jährlich vom Zeitungsdesigner Norbert Küpper in Kooperation mit drei europäischen Medienfachzeitschriften ausgerichteten Wettbewerb Beiträge eingereicht, diese wurden von einer 15-köpfigen Jury aus neun Ländern bewertet. In 19 Kategorien von „1. Cover und Cover Story“ bis „19. Social Media“ konnten besonders gelungene, beispielhafte Beiträge mit „Awards of Excellence“ ausgezeichnet werden, darüber hinaus gab es vier Hauptpreise in den Kategorien Lokalzeitung, Regionalzeitung, Überregionale Zeitung und Wochenzeitung, die in diesem Jahr nach Finnland (Hufvudstadsbladet, Helsingfors), in die Niederlande (Het Parool, Amsterdam), nach Dänemark (Politiken, Kopenhagen) und an die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ in Deutschland gingen.
Ausgezeichnet: Panoramaseite zur Entwicklung des Biermarktes und Titelseite zur Landtagswahl in Baden-Württemberg.
Im vergangenen Jahr war das MT mit vier Awards bedacht worden, im Jahr davor (noch im alten Layout) mit zwei. Schon zum zweiten Mal erhält es jetzt eine Auszeichnung für innovative Online-Projekte. Die Preise werden im Verlauf des „European Newspaper Congress 2017“ übergeben, der im kommenden Jahr vom 21. bis 23. Mai in Wien stattfinden wird.
Eine Fotogalerie mit allen ausgezeichneten Seiten gibt es hier (klicken).
Ausgezeichnet: Titelseitengestaltung und Panoramaseite zur Hochwasserproblematik in Minden. Repro: MT
Trends der europäischen Zeitungsentwicklung im Überblick
Seite Jahren beobachtet die Jury des Wettbewerbs die Entwicklung der europäischen Zeitungslandschaft und zieht aus den sie erreichenden Einsendungen Schlussfolgerungen über allgemeine Trends. In der Presseinformation des Veranstalters werden sie folgendermaßen aufgelistet:
Große Zahl von Einreichungen mit hoher Qualität. Auch beim 18. European Newspaper Award haben sich Zeitungen aus den meisten europäischen Ländern beteiligt. Aus Frankreich kamen mehr Einreichungen als in früheren Jahren. Es gibt keinen Rückgang bei der Anzahl der eingereichten Arbeiten und die hohe Qualität beeindruckte die Jury.
Online-Einreichungen von 40 Zeitungen. Es gibt deutlich mehr Einreichungen im Bereich Online und Daten-Journalismus. Der Jury wurden rund 150 Projekte von 40 Zeitungen aus ganz Europa vorgelegt. Eine „Judges‘ Special Recognition“ ging an die Berliner Morgenpost, um die zahlreichen Online- und datenjournalistischen Projekte dieser Zeitung auszuzeichnen.
Social Media. Zeitungen haben sich in den vergangenen Jahren den Social-Media-Bereich als weiteren Nachrichten-Kanal erarbeitet. Darum wurde dafür eine eigene Kategorie eingerichtet. Die Main-Post in Würzburg nutzte die Social-Media-Kanäle, um ihre Leser live über einen
Anschlag zu informieren, der nur 2 km entfernt von der Redaktion stattgefunden hat. Die Nutzer bekamen quasi in Echtzeit die Nachrichten über das Geschehen geliefert. Zu einem späteren Zeitpunkt gab es dann in der gedruckten Zeitung gut aufbereitete Hintergrund-Informationen. Für diese Rundum-Berichterstattung wurde die Main-Post mit einem Award
of Excellence ausgezeichnet.
Visual Storytelling und Alternative Storytelling. In den visuell besonders anspruchsvollen Kategorien waren in den letzten Jahren Zeitungen aus Skandinavien und dem Benelux-Raum führend. In diesem Jahr wurden in diesen Kategorien vermehrt Zeitungen aus Deutschland und der Schweiz ausgezeichnet. Auch das Mindener Tageblatt erhielt in diesem Jahr hier in jeder der beiden Kategorien einen Award.
Infografiken sind etabliert. Mehr und mehr Zeitungen in Europa können zu komplexen Themen Infografiken erstellen. Ein Thema wird dabei oft in mehrere Stücke gegliedert. Dadurch entsteht ein Infografik-Tableau, das dem Leser eine gute Übersicht gibt. Das Handelsblatt aus Deutschland hat z.B. seit dem Sommer täglich eine doppelseitige Infografik, die Stuttgarter Nachrichten und Stuttgarter Zeitung haben in ihrem Wochenend-Produkt ebenfalls immer eine doppelseitige Infografik.
Magazin-Anmutung. Ein Trend, der besonders aus Skandinavien, den Niederlanden und Belgien kommt, ist die magazinähnliche Gestaltung der Zeitung. Das Tageblatt, Luxemburg; de Volkskrant und Trouw, Niederlande; sowie de Tijd in Belgien sind beispielhaft zu nennen. Zeitungen aus der Schweiz greifen diesen Stil verstärkt auf. Dort werden beispielsweise öfter Doppelseiten mit Themen-Schwerpunkten gestaltet.
Cover- und Coverstory. Der Trend zu Cover- und Coverstory hat sich bei Europas Zeitungen weiter verstärkt. Lokal- und Regionalzeitungen in Skandinavien, aber auch in Belgien und den Niederlanden präsentieren ein Thema des Tages groß auf der Titelseite und führen es dann auf zwei bis fünf Seiten im Innern fort. Auch in Luxemburg und der Schweiz ist diese Arbeitsweise öfter zu sehen als in früheren Jahren.

Aus der Multimedia-Reportage „Schattenseiten der Vergangenheit“ vom 7. Mai 2016, die jetzt eine Auszeichnung in der Kategorie „Innovation Online/Multimediales Storytelling“ erhielt. Repro: MT