Auch im Jahr 2013 haben die Online-Angebote des Mindener Tageblatts weiter an Reichweite zugelegt. 56 Prozent der Nutzer sind unter 40 Jahre alt. Grafik: MT
Im Monat Dezember 2013 hat MT-Online, das Internetangebot des Mindener Tageblatts, laut der offiziellen Auswertung der „Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern“ (IVW) insgesamt 640.735 Besuche (Visits) verzeichnet. Dabei wurden 2,66 Millionen einzelne Seiten (Page Impressions) abgerufen, also Artikel, Fotos auf Einzelseiten, Dokumente und anderes (nicht enthalten sind Videoabrufe, die auf dem MT-Kanal bei YouTube gesondert gehostet werden). Beide Werte lagen leicht über dem jeweiligen Vormonats- und deutlich über dem jeweiligen Vorjahreswert (Visits plus 11,5 Prozent, PIs plus 13,8 Prozent).
Besonders deutlich wuchs die mobile Nutzung: Das erst seit März 2010 verfügbare optimierte Angebot für Smartphones legte im Jahr 2013 kräftig zu. Inzwischen erzielt es täglich bereits deutlich mehr als 5.000 Nutzer. Grafik: MT
Besonders deutlich legte in beiden Fällen die Nutzung der Mobilversion von MT-Online zu, die im Herbst mit neugestalteter Oberfläche und erweiterten Funktionen den bisherigen Mobilauftritt abgelöst hatte. Seit November wird auch deren Nutzung von der IVW erfasst, so dass nun belastbare standardisierte Daten vorliegen, die einen echten Vergleich zwischen den beiden Nutzungsformen ermöglichen. Die IVW-Messung registrierte für MT-Online Mobil im Dezember 2013 145.135 Besucher mit 316.238 PI’s, das entspricht einem täglichen Schnitt von 4.682 Besuchen und 10.201 Page Impressions. Damit machte die überhaupt erst seit März 2010 für Smartphones verfügbare gesonderte mobile Nutzung, gemessen an der Zahl der Besucher, im Dezember bereits 22 Prozent der Gesamtnutzung aus.
Mit Vorliegen der IVW-Zahlen für den Monat Dezember lässt sich nun auch das zurückliegende Jahr insgesamt bilanzieren. Da die Werte für das Mobilangebot in den ersten zehn Monaten noch nach einem anderen technischen Standard erhoben wurden und deutlich von den IVW-Zahlen abweichen (u.a. weil diese eine rein technische Nutzung durch sogenannte Bots und Suchmaschinen-Indexierungen herausfiltern), sind sich darauf beziehende Vergleiche von entsprechend begrenzter Aussagekraft. Für die Verdeutlichung von Entwicklungslinien und Trends allerdings sind sie durchaus tragfähig.
Im Jahr 2013 durchschnittlich 22.270 Besuche pro Tag
Insgesamt registrierte das Mindener Tageblatt für seine Online-Angebote im vergangenen Jahr 8,1 Millionen Besuche (Plus 21,5 Prozent gegenüber 2012). Das entspricht einem Tagesschnitt von 22.270. Dabei wurden 38,7 Millionen Seiten (plus 12,2 Prozent) aufgerufen, täglich im Schnitt 85.949. Der Löwenanteil entfällt nach wie vor auf die klassische Internetnutzung an stationären Geräten im Büro oder am Heim-PC. Doch die mobile Nutzung holt rasant auf und trägt inzwischen den überwiegenden Teil des Wachstums: Betrug die Zahl der mobilen Besuche im Jahr 2012 noch 548.105 (Tagesschnitt: 1.496), so stieg sie im Jahr 2013 auf 1,13 Millionen (Tagesschnitt 3.078), ein Plus von 105 Prozent. Entsprechend legten auch die Seitenabrufe zu.
Über die Zusammensetzung der Nutzer gibt es aussagekräftige Informationen von der Arbeitsgemeinschaft Onlineforschung (AGOF), einem Zusammenschluss der führenden Internetvermarkter Deutschlands, die gemeinsam eine standardisierte Reichweitenerhebnung von Internetangeboten betreiben und umfassende Daten zur Nutzung digitaler Medien erheben. In der monatlichen Markt-Media-Studie Internet Facts wird unter anderem die soziodemografische Struktur der Nutzerschaft von aktuell 697 Online-Angeboten erfasst. Danach unterscheiden sich die Online-Besucher des Mindener Tageblatts – im Monat Oktober (derzeit aktuellste Studie) wurden 190.000 sogenannte Unique User für die MT-Angebote ermittelt, in den beiden Monat davor jeweils 220.000 – deutlich von der Leserschaft der gedruckten Zeitung, häufig aber auch vom Durchschnitt aller in den Studien verglichenen Online-Nutzer, wie die folgenden Grafiken zeigen:
Im Vergleich zur Leserschaft der gedruckten Ausgabe wiederum ist das Online-Publikum des Mindener Tageblatts häufiger männlich, in Ausbildung oder berufstätig – und im Schnitt deutlich jünger (wenngleich inzwischen auch die „Senioren“ bei der Online-Nutzung kräftig aufholen).
Teile des Angebots werden 2014 kostenpflichtig
Seit Februar 1997 bietet das Mindener Tageblatt nun vielfältige Informationen im Internet an, Umfang und Service wurden dabei kontinuierlich erweitert, der Inhalt fortlaufend ausgebaut und weiterentwickelt. Dafür wurden in Verlag und Redaktion entsprechende Strukturen geschaffen und immer wieder angepasst, die erforderlichen Mittel dafür bereitgestellt. Bislang ist dieses umfangreiche Angebot für alle Nutzer stets kostenlos zur Verfügung gestellt worden, obwohl die Refinanzierung über Werbung nicht ansatzweise die Kosten deckte. Wie bereits verschiedentlich angekündigt, wird sich dies jedoch im Lauf des Jahres 2014 ändern.
Im Zusammenhang mit dem derzeit vorbereiteten Relaunch der Homepage wird auch das Mindener Tageblatt wie viele andere Angebote deutscher Tageszeitungen dazu übergehen, Gebühren für die Nutzung zu erheben. Teile des Angebots werden danach nur noch kostenpflichtig zugänglich sein, andere bleiben frei erreichbar. Derzeit werden entsprechende technische Lösungen sowie Preismodelle vorbereitet; möglich sollen sowohl eine tageweise Nutzung für gelegentliche Besucher wie eine dauerhafte Nutzung im Abonnement für regelmäßig wiederkehrende Besucher sein. Bezieher der gedruckten Ausgabe des Mindener Tageblatts sowie Bezieher einer seiner digitalen Ausgaben (ePaper, iPaper) werden dabei besonders günstige Konditionen eingeräumt bekommen. Der Zeitpunkt der Umstellung wird vermutlich in der zweiten Jahreshälfte liegen.
Von Christoph Pepper