Es ist gerade einmal Oktober, aber beim Mindener Tageblatt stehen bereits alle Zeichen auf Jahresrückblick. Anders ist es schließlich nicht machbar, mehr als 10 000 redaktionelle MT-Seiten in einem Magazin auf 94 Seiten zusammenzufassen. Heute liegt es bei allen Abonnenten im Briefkasten.
Die traditionelle Rückschau der Redaktion erscheint in diesem Jahr zum zweiten Mal im Magazin-Format mit weißem Hochglanzumschlag. „Wir hatten zahlreiche positive Reaktionen auf die Premiere von 2009. Das hat uns ermutigt, diesen Weg weiter zu verfolgen“, schreibt Chefredakteur Christoph Pepper im Vorwort.
Also ging die Arbeit wieder ganz von vorne los. Und zwar mit den Artikeln vom Januar. Nina Könemann und Stefanie Bollmeier wälzten ab Mitte Oktober sämtliche Ausgaben des Jahres 2010. Das bedeutete für die beiden vor allem immer wieder pechschwarze Hände – von der Druckerschwärze auf den Seiten.
Daten heraussuchen, sortieren und schreiben
Themen, die ins Auge fielen, wurden mit dem exakten Erschei-nungsdatum auf einer großen Liste notiert. „Nachdem wir alle Ereignisse zusammenhatten, wurde selektiert, was zu einem großen oder kleinen Artikel werden oder nur in der Zeitleiste vorkommen sollte“, beschreibt Nina Könemann ihre Arbeit. Anhand der von der Chefredaktion vorgegebenen Umfänge für die einzelnen Abteilungen Nachrichten, Lokales und Sport erstellte sie anschließend ein grobes Gerüst mit der Themenverteilung für die insgesamt 94 Seiten und legte die Artikel als Masken im Produktionssystem an. Die Redakteure mussten anschließend „nur noch“ in die vorgegebenen Formate schreiben.
Dabei kümmerten sich die Redakteure der Lokalredaktion um die Themen, über die sie bereits im Laufe des Jahres selbst berichtet hatten. Stefanie Bollmeier und die Sportredaktion sorgten dafür, dass sich die Seiten für den Lokalsport und internationalen Sport füllten, Nina Könemann beschäftigte sich mit dem Weltgeschehen und lokalen Themen. Elke Büsching vom digitalen Bildarchiv recherchierte die passenden Fotos.
Die Magazin-Macherinnen hatten wiederum die exakten Daten herauszusuchen, chronologisch zu sortieren und einen – je nach Thema launigen oder ernsten – Text zu schreiben. Dabei beschäftigte sie die Aufgabe nicht nur während der Arbeitszeit: „Ich bin in einer Nacht aufgewacht und habe gedacht, wir hätten die Love-Parade vergessen“, erinnert sich Stefanie Bollmeier.
„Anfangs glaubt man, viel Zeit zu haben. Mitte November befürchtet man, nicht rechtzeitig fertig zu werden. Ende November rotiert man endgültig. Und drei Tage vor dem Druck Ende Dezember wird die Situation noch einmal richtig haarig“, weiß Nina Könemann aus Erfahrung: Sie betreute das Projekt bereits 2009.
Sechs Tage vor dem Drucktermin müssen alle Texte fertig geschrieben sein. Dann geht es an den gestalterischen Feinschliff. Dabei werden sämtliche Seiten noch einmal von Layouter Wolfgang Hein überarbeitet und zum Beispiel mit freigestellten Bildern versehen.
Bis dahin sind auch alle – ebenfalls speziell für das Magazin gestalteten – Inserate auf den Seiten untergebracht. „Auch in diesem Jahr ist der Anzeigenverkauf gut gelaufen. Das Produkt hat eine hohe Nachhaltigkeit; viele Kunden nutzen es deshalb gern, sich bei wiederum ihren Kunden für ein gutes Jahr zu bedanken“, sagt Verlagsleiter Carsten Lohmann. Die Ausgabe 2011 ist deshalb schon fest eingeplant.
Magazin ist auch im Einzelhandel erhältlich
Gedruckt wird dann nachts. Am Abend zuvor fällt der letzte Stift und vor allem die Anspannung von den beteiligten MT-Mitarbeitern. „Danach ist man urlaubsreif“, sagt Nina Könemann. „Alle sind froh, wenn sie Mitte Dezember statt zurück wieder nach vorn schauen können.“
Für MT-Abonnenten ist das heute ausgelieferte Jahres-Magazin eine kostenlose Beilage zu ihrer Tageszeitung. Nicht-Abonnenten können es für 2 Euro im Einzelhandel erwerben (diese Version hat einen blauen Hochglanzumschlag) oder online im MT-Shop auf www.mindenertageblatt.de/mt-shop/ bestellen. Ab Ende Januar ist das Magazin dann auch als E-Book im Internet zu finden.
Autorin: Kristy Netzeband, Lokalredaktion