Wie machen die das? Diese Frage beschäftigte mich seit der vergangenen Woche, als die Führungsriege des Mindener Klinikums bekannt gab, die Mühlenkreiskliniken würden viel eher schwarze Zahlen schreiben als ursprünglich geplant.
Welche Geldquelle mögen die aufgetan haben, um eine Art Ruckzucksanierung hinzubekommen, die auch noch millionenschwer ist? Der Lottogewinn einer heimischen Tippgemeinschaft kam definitiv zu spät, weil das war erst diesen Mittwochabend. Und in die Zukunft schauen kann man wohl selbst in diesem Krankenhaus der maximalen Möglichkeiten (wobei das richtig „Maximalversorgung“ heißt) nicht.
Eine Raserblitzaktion mit anschließendem Abkassieren, wie gestern von der Polizei im Mühlenkreis durchgeführt, macht im Klinikum auch nicht wirklich Sinn. Die Flure sind zwar lang genug, um auf Geschwindigkeit zu kommen, aber die Klientel im „JWK“ neigt eher nicht dazu, schnell vorwärtszukommen.
Inzwischen hat sich mir der Trick mit der Einnahmeverbesserung aber erschlossen. „Autonome Patientengenerierung unter Ausnutzung der Winterssituation“ heißt das Stichwort.
Was kompliziert klingt, ist geradezu genial einfach. Man wartet ab, bis der Winter seine leichten Spuren hinterlässt, wozu unter anderem Glätte gehört. Man nutzt die große Freitreppe zwischen Klinikumsgebäude und Parkplätzen, streut ein bisschen Splitt auf die glatten Stufen, übersieht aber an der ein oder anderen Stelle die Plattformen zwischen den verschiedenen Treppenebenen.
Der Rest erledigt sich quasi von alleine. Der Besucher der Klinikums betritt die Treppenanlage, wiegt sich ob des Splitts in Sicherheit, achtet aber nicht auf die glatten Stellen auf den Plattformen, gerät ins Rutschen, knallt die Stufen hinunter und wird – falls das Unglück noch richtig ins Spiel kommt – automatisch vom Passanten zum Patienten. Sozusagen ist das Ganze eine im wahrsten Sinne des Wortes glatt laufende Klinikumssanierung.
Toll, diese Idee.
In diesem Sinne: ein schönes und rutschfreies Wochenende!
Hans-Jürgen Amtage, Lokalredaktion