„Sport in Minden, wie sieht die Zukunft aus?“ Die vier Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters der Stadt Minden stellen sich dieser Frage auf Einladung des Stadtsportverbandes in einer Podiumsdiskussion am Dienstag, 25. August ab 19.30 Uhr in der Aula der alten Grundschule Meißen, Forststraße 23. Moderieren werden MT-Sportchef Marcus Riechmann und Guido Höltke, Jugendvorstand des Stadtsportverbandes. MT-Leser sind herzlich eingeladen dazu ihre Fragen stellen: Direkt vor Ort (der Eintritt ist frei) oder auch gerne vorab per E-Mail. Dazu bitte Mails mit dem Betreff „Kandidaten-Check“ an die Sportredaktion des Mindener Tageblatts: Sport@MT.de.
Es darf persönlich sein: Handballer oder Fußballer? Lieblingsverein? Sportliche Vergangenheit? Wann das letzte Mal beim Sport geschwitzt? Es darf aber auch politisch werden: Kampa-Halle renovieren oder neu bauen? Ehrenamt besser fördern? Glacis-Runde für Läufer ausbauen?
Ein Quartett auf Ochsentour
Vier Kandidaten bewerben sich am Sonntag, 13. September, um das Amt des Mindener Stadtoberhauptes und damit um die Nachfolge Michael Buhres, der nach elf Jahren als Chef abtritt: Michael Jäcke von der SPD, Ulrich Stadtmann als Kandidat des bunten Bündnisses von CDU, Grünen, FDP, BBM und Piraten, Matthias Beier von der UB-UWG sowie der parteilose Jürgen Schnake. Derzeit ist das Quartett auf Ochsentour: In verschiedenen Gesprächsrunden stellen sich die vier Männer, die bis auf den 45-jährigen Schnake übrigens alle 53 Jahre alt sind, den gesellschaftlichen Gruppierungen der Stadt vor.
Das tun sie auch am Dienstag, 25. August, in der Alten Grundschule Meißen. Dort präsentieren sich die vier Bewerber einem Sektor, der politisch kaum eine Rolle spielt, aber gleichsam die größte gesellschaftliche Gruppe in sich vereinigt und im Stadtleben eine bedeutsame Rolle spielt: dem Sport.
Wie schon vor der letzten Wahl im September 2009 hat der Stadtsportverband Minden (SSV) um den Vorsitzenden Dirk Franck die Frage- und Vorstellungsrunde unter der Überschrift „Sport in Minden, wie sieht die Zukunft aus?“ initiiert und die Bewerber geladen. Moderiert von MT-Sportchef Marcus Riechmann und Co-Moderator Guido Höltke (Jugendvorstand SSV) dürfen sich die Kandidaten präsentieren, ihre sportliche Berührungspunkte mitteilen und müssen nebenbei auch ihre Kenntnisse über den Mindener Sport offenbaren.
Rund 65 000 wahlberechtigte Bürger entscheiden am 13. September über den neuen Bürgermeister. Viele von ihnen sind in Sportvereinen organisiert. Die rund 130 Mindener Sportvereine haben gemeinsam rund 27 000 Mitglieder. Übersetzt bedeuten die Zahlen: Sport spielt in den Leben vieler Wähler eine Rolle.
Diese Rolle können die Sportler am Dienstagabend in der Podiumsdiskussion in Meißen deutlich machen. Denn nach einer Vorstellungs- und Gesprächsrunde auf dem Podium heißt es: Feuer frei für alle Fragen. Vertreter von Vereinen und Verbänden aber auch jeder andere Gast darf den Kandidaten ein wenig auf den Zahn fühlen.
Dabei wird es sicher um die Zukunft der Kampa-Halle gehen oder um die Idee des Sportparks Zähringer Allee. Aber auch um die kleinen Sportanlagen vor der Haustür in den Mindener Stadtteilen und um die Zukunft der Vereine. Schwindende Mitgliederzahlen, nachlassendens ehrenamtliches Engagement und abnehmende Bedeutung in den Orten machen den Klubs zu schaffen. Die Folge: In den Stadtteilen und Ortschaften wird das Gemeinleben geschwächt. Wie lässt sich dieser Entwicklung begegnen? Und wie den Wünschen all derer entsprechen, die nicht im Sportverein aktiv sind, aber trotzdem Sport in einer Stadt treiben wollen? Wie sieht die Sportstadt Minden aus? Die Kandidaten werden wenig versprechen können, aber an ihren Haltungen wird sich zumindest einer von ihnen in den kommenden Jahren messen lassen müssen.
Und so kann es durchaus interessant sein, zu erfahren, welche Rolle Sport im Wertegefüge der Kandidaten spielt. Danach wird sich sicher nicht die Wahl entscheiden, aber ein paar Gramm Gewicht mag die Haltung zum Sport in die Waagschale der Wähler legen.