Endlich Frühling. Und er treibt Blüten nicht nur in den Gärten. Politische Blüten, die im Wahlkampf so stark gegossen werden, dass man meint, das Nachrichten-Sommerloch sei vorzeitig aufgebrochen.
Ein paar Beispiele. Da wird, als zu Ostern die Benzinpreise wieder einmal die Autofahrer ärgern – die munter weiterfahren – , die Erhöhung der Pendlerpauschale vorgeschlagen als Waffe gegen die mächtigen Mineralölkonzerne.
Selbst der, der den Unsinn vorgeschlagen hat, sollte wissen, dass man mit Öl keinen Brand bekämpft. Statt solch einer Förderung des CO2-Ausstoßes sollte man über gesetzliche Regelungen mehr Transparenz in die Preispolitik der Konzerne bringen.
Und jetzt (siehe die erste MT-Seite heute) will der mit seinem Häuflein der Aufrechten fast schon auf der Nullebene kämpfende Herr Rösler in liberaler Tradition eine „Markttransparenzstelle“ einrichten, an die die Mineralölbosse jede Preisänderung melden müssen. Mensch Rösler: Noch nicht gemerkt? Die ändern die Preise fast stündlich von Tankstelle zu Tankstelle. In dem Hase-und-Igelspiel ist die Politik der Hase.
Und dann bläst sich der bayrische Bundestags-Hinterbänkler Bleser wie ein vorzeitiger Maikäfer auf, in- dem er den „Führerschein mit 16“ vorschlägt. Liest der keine Unfallstatistik? Fördert lieber den ÖPNV auf dem Land besser!
Nur drei von vielen Blüten, die diesen Politfrühling 2012 als Knallerbsen bereichern. Wetten, am 14. Mai sind sie alle verblüht und keiner will sie gepflanzt oder gegossen haben.
In diesem Sinne ein blütenreines Wochenende.
Hartmut Nolte, Lokalredaktion