Die deutschen Zeitungen werden in einer groß angelegten Kampagne für ihr Medium werben. Mit einer umfassenden Kommunikationsstrategie, die weit mehr als nur Anzeigen und Spots umfasse, wolle die Branche die Stärken der Zeitung als universales Qualitätsmedium in einer digitalen Medienkultur im öffentlichen Bewusstsein verankern, sagte BDZV-Sprecher Hans-Joachim Fuhrmann in Berlin. Zuvor hatte die Delegiertenversammlung des BDZV den strategischen Ansatz für die Kampagne einhellig begrüßt.
Mit 50 Millionen täglichen Lesern für die gedruckten Blätter und fast 30 Millionen Einzelnutzern im stationären Internet und auf Smartphones seien die Zeitungen die wichtigste Quelle für Nachrichten und Hintergrundinformationen, sagte Fuhrmann. Beraten wird der BDZV durch den Chef der Düsseldorfer Werbeagentur Grey, Uli Veigel. Zu den geplanten Werbemitteln gehören Anzeigen in Printmedien sowie TV-Werbung, Plakat und Kino. „Wichtig ist, dass wir Leser und vor allem Nichtleser der Zeitungen erreichen“, betonte Fuhrmann. Weitere Einzelheiten wollte der BDZV-Sprecher mit Hinweis auf die noch anstehenden Entscheidungen der Verbandsgremien nicht nennen.
Vor dem Hintergrund der Schließung der „Financial Times Deutschland“ und der Insolvenz der „Frankfurter Rundschau“ waren in den vergangenen Wochen Warnungen vor weiteren Entlassungen, Fusionen und Redaktionsschließungen in Verlagen laut geworden. Mit einem Werbeumsatz von 3,55 Milliarden Euro waren die Zeitungen 2011 nach dem Fernsehen der zweitgrößte Werbeträger. Die verkaufte Auflage lag im 3. Quartal 2012 bei 23 Millionen Exemplaren, 3,5 Prozent weniger als im gleichen Quartal des Vorjahres.