Sie seien voller Hoffnung, aber auch Skepsis gewesen als nach gut dreijähriger Vorbereitsungszeit der Lokalsender Radio Westfalica am 22. Juni 1991 auf Sendung ging. Am Mittwoch (22.Juni) feierten Radiomacher von vor und hinter dem Mikron Jubiläum der von Beginn an beliebtesten Hörfunkwelle im Kreis.
Auf dem Johannis- kirchhof, dort wo im gläsernen Studio vor einer medialen Ewigkeit von zwei Jahrzehnten der Sendebetrieb auf (wegen des Wiehen- gebirges) zwei Wel- len aufgenommen wurde, kamen die Gratulanten zuhauf, darunter einige, die von Beginn an dabei waren. So auf der Betreiberseite (das Radio als Wirt- schaftsbetrieb nach dem Zwei-Säulen-Modell teilen sich der Kreis und seine Kommunen mit den örtlichen Zeitungsverlagen) der damalige Lokalsender-Geschäftsführer und heutige Geschäftsführer der „Neuen Westfälischen“, Axel Frick.
Auf der Seite der Veranstaltergemein- schaft (die Pro- gramm- und Perso- nalverantwortung des Senders wird von Vertretern gesellschaftlich re- levanter Gruppen und Kreispolitikern wahrgenommen) saßen damals der heutige Vorsitzende Dirk Möllering und sein Stellvertreter Roland Engels, der anlässlich dieser Jubiläumsfeier ver- abschiedet wurde.
Er erinnerte sich an einschneidende Erlebnisse, wie den Streik um einen Tarifvertrag für den privaten Rundfunk 1996, fügte aber auch hinzu, dass im Vorstand der Veranstaltergemeinschaft nicht Parteipolitik, sondern die Sache im Vordergrund gestanden habe.
Wie es sich für den Geburtstag eines Radiosenders gehört, wurden in einer Interviewrun- de per Mikrofon Aspekte des Radio- betriebs aufgegrif- fen. So skizzierte Dirk Möllering die Geschichte des Senders, der sich trotz besonders vieler Wettbewerber im Grenzgebiet zu Niedersachsen als Nummer 1 bei den Hörerinnen und Hörern etabliert habe. MT-Verlagsleiter Carsten Lohmann bestätigte für die Betreiberge- sellschaft, dass der Sender auf einer wirtschaftlich gesunden Basis stehe.
Geschäftsführer Uwe Wollgramm, in gleicher Funktion auch für die anderen Lokalsender in OWL tätig, brach eine Lanze für „das gute alte UKW-Radio“, dem er noch viele Jahre prophezeite. „Aber wir bewegen uns auch dorthin, wo die Hörer sind,“ wies er auf den neugestalteten Internetauftritt und die I-Phone-App hin.
Chefredakteur Ingo Tölle stellte sein Team auf die Mauer am Johanniskirch- hof, damit man die Radiomacher, die man sonst nur hört, auch mal sehen kann. Tölle ist in den 20 Jahren der vierte Chefredak- teur des Senders, der erste ging, noch bevor der Sendebe- trieb aufgenommen wurde.
Fast von Beginn an dabei ist auf der Seite der Radiomacher, Moderatoren und Programmgestalter Carsten Dehne, der ein neues seiner offenbar unerschöpflichen Talente den Gästen der Geburtstagsparty bot: als Sänger, den die Damen von „Ladies Night“ für diese Veranstaltung aufgenommen hatten. Sein Songtitel war gutgewählt: Stand by me.
Autor: Hartmut Nolte