Die Vorfreude auf die neue Rotationsdruckmaschine wird im Hause J.C.C. Bruns/Mindener Tageblatt immer größer. Am Dienstag wurde am Trippeldamm mit dem Richtfest für die neue Halle, in der der Druck-Gigant stehen und seine Walzen drehen wird, ein weiterer Schritt getan.
„Jeder Verleger muss einmal in seinem Leben eine neue Rotation gekauft haben“, sagte Seniorchef Rainer Thomas (73) am Rande des Richtfestes augenzwinkernd. Für ihn wird das neue Kernstück der Zeitungsherstellung bereits die Fünfte sein. Diesmal zusammen mit seinem Sohn Sven (45), der betonte, das Mindener Familienunternehmen mit 179-jähriger Tradition investiere „kontinuierlich und mutig in Zukunft und Arbeitsplätze – auch in schweren, turbulenten Zeiten.“ Dies werde jetzt mit einer Investition von 14 Millionen Euro bekräftigt. „Unser Bekenntnis zum gedruckten Wort steht, und ebenso zur Kernkompetenz, dem Publizieren und Verbreiten von gut recherchiertem Inhalt.“
Darauf nahm auch der von Polier Torsten Schröder von der ausführenden Firma Müller-Bau verlesene Richtspruch Bezug. „Eure Zeitung wird gemacht, damit das Herz der Menschen lacht“, reimte er. „Mit viel Liebe, Herz und Hand, entsteht hier jeden Tag gewandt, ein Tagblatt ohnegleichen, das setzt in der Region ein Zeichen“, würdigte er die Arbeit all derer, die täglich am Zustandekommen neuer Ausgaben beteiligt sind. Er sprach besonders diejenigen an, die ihre Zeitung mit frischer Druckerschwärze nicht missen mögen. „Wer noch richtig lesen kann, braucht nicht den Neue-Medien-Kram.“ Doch auch die digitale Medienwelt findet in der Zukunftsplanung des Mindener Medienverlages Bruns seine Berücksichtigung.
Mit dem Print-Investitionsvorhaben bekräftigen die Verleger, dass das Mindener Tageblatt auch im digitalen Umfeld als Druckprodukt dank seiner hochwertigen und schwerpunktmäßig lokal ausgerichteten Inhalte und eines modernen Erscheinungsbildes Bestand haben wird, wie Sven Thomas schon zur Grundsteinlegung betont hatte.
Er erinnerte daran, dass hier am Trippeldamm auf damals noch freiem Feld vor gut 40 Jahren der Grundstein für die erste Halle gelegt wurde, die Druckerabteilungen aus der Innenstadt am Trockenhof/Ritterstraße hier in den Westen der Stadt verlegt wurden. Anfang der siebziger Jahre sei die erste schwere Drucktechnik installiert worden.
Weitere Druckabteilungen des Hauses siedelten ins neue technische Zentrum um, auch Telefonbuchverlag und Bürocentrum wechselten hierher. 1992 wurde die im kommenden Jahr abzulösende Rotationsmaschine aufgestellt, gleichzeitig wurde das Hallendach im Altbestand angehoben.
Die neue Halle toppt diese Dimensionen noch einmal und macht jetzt schon durch ihre Größe deutlich, wie sich auch die Entwicklung der Zeitungsdrucktechnik in neuen Maßen ausdrückt.
Sein am typografischen Punkt mit seinen 0,376 Millimeter Größe geschultes Auge verrate ihm, das hier „ganze Arbeit geleistet worden sei“, lobte der Junior-Verleger Planer und Bauarbeiter.
Von Hartmut Nolte, Lokalredaktion
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