Berlin hat sie, Dortmund schmücken sie, in Trier locken sie und in vielen anderen Städten vergnügen sie ebenfalls die Passanten. Jene Figuren – in Berlin der Bär, in Dortmund das Nashorn und in Trier der Hirsch aus einem grenzübergreifenden Kulturprojekt -, die, meist bunt verziert, das Stadtbild prägen. Und auch Minden hat seit einigen Monaten ein solches Maskottchen – den Mindener Buttjer.
Mit einem Riesen-Brimborium angekündigt und von einem privaten Geschäftsmann für teures Geld an interessierte Geschäftsleute verkauft, führen die Mindener Buttjer – bunt lackiert – allerdings ein Schattendasein. Wochenlang drückten sich die Statuen rund um den Lichthof eines bekannten Modehauses herum, jetzt fristen sie zum großen Teil ihr Dasein in der vom Publikum gemiedenen Bürgerhalle am Kleinen Domhof. Und das passiert ausgerechnet dem Mindener Buttjer, der von seinem Naturell her eigentlich der Typ Malocher war, der gerne auf der Straße stand, ein Schwätzchen hielt und das Alltagsleben genoss. Dieser Buttjer, der ein bunter Werbeträger in Minden für Minden sein könnte, wird also in seiner Heimatstadt weggesperrt. Dabei müsste der muntere Geselle an der Straßenecke oder vor Geschäften stehen, Passanten zum Gucken und Schmunzeln anregen. Doch das bleibt offensichtlich dem einzig wahren Mindener Buttjer oben an der Martinitreppe überlassen, wo Mindens personifiziertes Wahrzeichen allerdings – ehrlich gesagt – auch nur ein Schattendasein führt.
In diesem Sinne: ein schönes Wochenende!
Hans-Jürgen Amtage (Lokalredaktion)