Facebook gewinnt trotz Kritik von Datenschützern und Politikern weiter rapide an Gewicht in Deutschland. Laut Marktforschern besuchten im Oktober 72,7 Prozent der deutschen Internet-Nutzer im Alter über 15 Jahren die Seite des weltgrößte Online-Netzwerks. Deutschland liege damit bei der Facebook-Nutzung über dem europäischen Durchschnitt von 68,4 Prozent, berichtete das Marktforschungsunternehmen Comscore am Montag laut der Nachrichtenagentur DPA, die die Zahlen heute verbreitete.
Spitzenreiter unter den großen europäischen Ländern ist demnach Großbritannien, wo 80,4 Prozent der Onliner Facebook nutzten. Italien folgt mit 79,8, Spanien mit 77,8 und Frankreich mit 74,4 Prozent.
Facebook festigt damit die Position als meistgenutzte Adresse unter den sogenannten Sozialen Netzwerken. In Deutschland waren im Oktober laut Comscore insgesamt 89,6 Prozent der Nutzer bei Online-Netzwerken aktiv, im europäischen Durchschnitt waren es 92,7 Prozent.
Vor allem deutsche Datenschützer werfen Facebook vor, unter anderem zu viele Informationen über die Nutzer zu sammeln und nicht transparent genug zu sein. Das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück. Weltweit hat Facebook inzwischen mehr als 800 Millionen Nutzer.
Andere Gemeinschaftsseiten sind damit zwar weit abgeschlagen, finden aber dennoch reichlich Besucher. Insgesamt lag die Nutzung sozialer Netzwerke in Europa nach den Comscore-Angaben im Oktober bei 92,7 Prozent – mit anderen Worten: mehr als neun von zehn Internetnutzern tummeln sich auf Social-Media-Seiten, wenn sie im Netz unterwegs sind. In Deutschland liegt diese Zahl mit 89,6 Prozent nur knapp unter dem europäischen Durchschnitt. Spitzenreiter ist hier Spanien, wo sich 98,2 Prozent der Nutzer im Oktober auf Facebook, Twitter und Co. tummelten, knapp gefolgt von England mit 97,5 Prozent.
Quellen: DPA, MT-Recherche