Am Samstag gibt es einen offiziellen Festakt für geladene Gäste, am Sonntag, 7. Oktober, öffnet das Mindener Museum nach dreijähriger Schließung erstmals wieder seine Türen auch für die Öffentlichkeit. Beim Tag der offenen Tür wird allerdings außer den frisch renovierten Gebäuden, den neu hergerichteten Räumen und dem spektakulären Anbau auf der Rückseite noch wenig Museales zu sehen sein, sieht man einmal von der ersten im neuen Domizil eingerichteten Sonderausstellung „Roter Hahn, Schwarzer Tod und Jahrhundertflut“ ab, die sich mit Katastrophen als Katalysatoren der Stadtentwicklung beschäftigt. Bis sie die neu konzipierte Dauerausstellung besichtigen können, werden sich die Mindenerinnen und Mindener allerdings noch eine Weile gedulden müssen.
Zum 100. Geburtstag des Museums – 1912 fasste der Stadtrat einen entsprechenden Gründungs-Beschluss – sowie zur Neueröffnung nach der langjährigen Umbaupause hat das Mindener Tageblatt als Nachbar, Chronist und Förderer ein 36-seitiges Magazin produziert, das sich mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Museums beschäftigt. Neben verschiedenen Rückblicken auf die Geschichte des Museums wie seiner Gebäude sowie auf die im Umbau zu bewältigenden baulichen und finanziellen Herausforderungen gibt es Ausblicke auf die Konzeption der künftigen Dauerausstellung. Ein ausführliches Interview mit Volker Rodekamp, früher selbst Museumsleiter in Minden und heute Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig sowie Präsident des Deutschen Museumsbundes rundet den Themenbogen ab. Das Heft wurde am Mittwoch allen Leserinnen und Lesern des Mindener Tageblatts zusammen mit der Zeitung zugestellt.
Mit dem gleichzeitig auch als digitales E-Magazin produzierten Sonderheft „Das neue Mindener Museum“ betritt die MT-Redaktion in gewisser Weise Neuland – nicht nur, was die verfremdende Optik des vertrauten Museumszeilen-Motivs auf der Titelseite angeht. Erstmals nämlich hat die digitale Ausgabe mehr Seiten als die gedruckte – vier, um genau zu sein. Während die Papierausgabe nur eine Auswahl der in der Museumsgeschichte gezeigten Sonderausstellungen auflistet, gibt es im E-Magazin eine vollständige Übersicht, die der Einfachheit halber am Schluss „angehängt“ wurde.
Auch diese Übersicht ist übrigens ebenso wie ein ausführliches Zitat der feierlichen Eröffnungsrede Bürgermeister Diekmanns aus dem Jahr 1922 Frucht des neuen digitalen Archivs der MT-Redaktion. MT-Redakteur Jürgen Langenkämper hat es Jahrgang für Jahrgang auf die Sonderausstellungen hin durchgeforstet und konnte mit den so in den archivierten MT-Seiten gefundenen Treffern eine Liste zusammenstellen, über die bisher auch das Museum selbst nicht verfügte.