Von Milena Ramin und Raphaela Traut
Wir sind bekennende Mitläufer-Fußballfans: Wenn alle Schwarz-Rot-Gold tragen, von irgendwo her die Sportfreunde Stiller mit dem zum passenden Jahr umgeschriebenen „’54, 74’, 90’, 20- hier Jahreszahl eintragen’-Song“ erklingen, eine große Leinwand in der Stadt oder alternativ der Grill im Garten aufgestellt wird und die Aussicht auf einen Autokorso nach dem erfolgreichen Spiel besteht, sind wir definitiv mit dabei. Die Stimmung muss eben stimmen.
Bei der Frauen-WM in diesem Jahr lässt die gewohnte WM-Atmosphäre allerdings noch auf sich warten.
Da wir ein sommerliches Stimmungsspektakel à la 2006 ja aber durchaus genießen würden, wird nun das Experiment gestartet: Was überwiegt? Die Freude an der Fußball-Feier oder das offenbar vorherrschende Desinteresse an den Fifa-Frauen?
Zu den Spielen, auch ohne deutsche Beteiligung, wird die angemessene Fan-Bekleidung ausgepackt, schnell eine Flagge auf die Wange gemalt, das Bier kaltgestellt, der Einmalgrill eingepackt, das tragbare Radio (mangels Public-Viewing-Möglichkeiten) geschultert und ab geht’s an die Weser.
Schaffen wir es, mit einer Zwei-Frau-Fußballparty die Mindener zu einer ordentlichen Fete zu animieren (vorausgesetzt natürlich, Prinz und Co. liefern ein gutes Spiel) oder sitzen wir am Ende alleine mit Bier und Bratwurst am Fluss und lassen es uns ohne Fußball gut gehen? So oder so – keine schlechten Aussichten für den Abend.