In mehr als 80 Prozent aller Haushalte in Nordrhein-Westfalen wird über Zeitungsinhalte gesprochen. In 58 Prozent der Haushalte bieten Zeitungsthemen sogar täglich oder mehrmals in der Woche Gesprächsstoff am Frühstückstisch. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Innofact AG im Auftrag der Stiftung Partner für Schule NRW unter 1000 Personen in Nordrhein-Westfalen. Aktiv sind besonders die 14-29 Jährigen (59 Prozent) und die 50-69 Jährigen (64 Prozent). Hauptsächlicher Gesprächsstoff sind Politik und Wirtschaft, gefolgt von Sport und Boulevard.
Die Umfrage fand im Rahmen der Initiative „ZeitungsZeit Nordrhein-Westfalen – Selbstständigkeit macht Schule“ statt. Bei „ZeitungsZeit“ bekommen rund 50.000 Neuntklässler an 860 Schulen zurzeit kostenfrei drei Monate lang eine regionale Tageszeitung in die Klassen geliefert. Auch das Mindener Tageblatt beteiligt sich an der Aktion. Insgesamt nehmen hier 515 Schüler an acht heimischen Schulen teil.
Ab dieser Woche wird die Zeitung wahlweise für vier Wochen an die Eltern geliefert. „Medien sollen nicht nur passiv konsumiert werden. Deswegen wollen wir das Interesse an Zeitungsinhalten aktiv wecken. Die erste Instanz dafür ist die Familie, die zweite die Schule“, erklärt Medienministerin Dr. Angelica Schwall-Düren zum Auftakt des Elternversands bei „ZeitungsZeit“.
Bei „ZeitungsZeit“ soll die Gesprächskultur in den Familien gefördert werden. Denn zwischen schulischer Leistung und den Kommunikationsstrukturen im Elternhaus besteht ein Zusammenhang. Es hilft Kindern bei der Bewältigung des Alltags, zu dem auch schulische Inhalte gehören, wenn Eltern mit ihnen darüber sprechen und Interesse zeigen. Schulministerin Sylvia Löhrmann betont: „ Die Zeitungszeit beginnt jetzt schon am Frühstückstisch. Wenn Eltern und ihre Kinder bei der gemeinsamen Zeitungslektüre am Morgen über aktuelle Themen miteinander ins Gespräch kommen, ist das eine gute Sache. Die Jugendlichen lernen von ihren Eltern, wie sie eine Tageszeitung lesen, wie man sie nutzt, um sich zu informieren und sich eine eigene Meinung zu bilden. Wenn sie diese Erfahrungen in den Unterricht tragen, wird sich das positiv auf die Leistungen in der Schule auswirken.“
Darüber hinaus wird das Selbstbewusstsein von Kindern gefördert, wenn sie durch die schulische Arbeit an regionalen Themen, über die die Zeitungen berichten, sogenanntes Expertenwissen erlangen und ihren Eltern weitergeben können. Eltern können die Chance nutzen, sich mit dem Kind auszutauschen; Anregungen, die das Kind wiederum in den Unterricht in der Schule tragen kann.
Das Projekt
Insgesamt nehmen an „ZeitungsZeit Nordrhein-Westfalen“ in diesem Schuljahr rund 860 Schulen teil. ZeitungsZeit ist eine Initiative der Landesregierung in Zusammenarbeit mit dem Zeitungsverlegerverband NRW, den nordrhein-westfälischen Zeitungsverlagen, der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, der ZEUS Journalistenschule Ruhr und allen weiterführenden Schulen. Durchgeführt wird die auf zwei Jahre angelegte Initiative von der Stiftung Partner für Schule NRW.
Weitere Informationen unter www.zeitungszeit.nrw.de.