Die in Berlin erscheinende überregionale „tageszeitung“ („taz“) will Firmen für ihre Werbung auf abgedruckten Sportfotos Rechnungen zuschicken. Mit dem Start der Fußball-Bundesliga setze das Blatt von diesem Samstag an für eine Woche ihre Praxis aus, Werbung auf Sportbildern unkenntlich zu machen. Fotos mit Trikot- oder Bandenwerbung würden dann wie Anzeigen behandelt, teilte die „taz“ am Freitag in Berlin mit. Den Firmen würden die üblichen Preise in Rechnung gestellt. Große Unternehmen seien auch nicht bereit, kostenlos für die „taz“ in Firmenblättern oder auf Kongressen zu werben, hieß es zur Begründung.
Seit fast zwei Jahren werden bei der „taz“ Fotos mit Werbung im Ressort „Leibesübungen“ verpixelt. Es habe zunächst eine Debatte darüber gegeben, ob damit nicht kleineren Vereinen geschadet werde, sagte Sport-Redakteur Andreas Rüttenauer. Es sei aber nicht Aufgabe der „taz“, den Sport mitzufinanzieren.
Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) erklärte, Sportfotos gehörten zum redaktionellen Teil, somit entscheide die Zeitung über die Form der Darstellung. ZAW-Sprecher Volker Nickel sprach aber von einer „eher kabarettistischen Einlage“. Wäre die „taz“ konsequent, müsste sie auch Sportlern und Vereinen, die mit Werbung Geld verdienen, Rechnungen zusenden.
Quelle: DPA
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