Es ist ebenfalls kein Zufall, dass Pärchen ihre mit Namen gravierten Vorhängeschlösser (so genannte „Liebesschlösser“) an die Fußgängerbrücke über der Weser hängen statt an den Gartenzaun. Auch die Pärchen möchten uns mit ihren Hinterlassenschaften etwas mitteilen. Bloß was?
Folgende Botschaften sind nach derzeitigem Stand der Forschung denkbar: a) „Wir haben eine feste (!!) Beziehung und die ist was ganz ganz Besonderes. Da waren uns die 14,90 Euro inklusive Gravur mal nicht zu viel.“ b) „Wir haben keinen Gartenzaun.“ c) „Wir können die Dialoge sämtlicher Rosamunde Pilcher-Verfilmungen auswendig mitsprechen.“ d) „Das Schloss symbolisiert unsere Beziehung perfekt: täglich Wasser und Brot plus Fernsehverbot.“ Oder natürlich Möglichkeit e) „Unsere Paartherapeutin hat uns dringend empfohlen, mal wieder etwas gemeinsam zu unternehmen. Da waren wir im Baumarkt.“
Natürlich halten alle frisch Verliebten ihre Beziehung für beispiellos, einzigartig, ohnegleichen. Aber Paare gibt es nun mal millionenfach. Interessant ist, wie viele von ihnen ausgerechnet in einem Schloss ein passendes Symbol der Liebe sehen. Als „originell“ wird das nicht nur in Minden und Porta Westfalica angesehen, sondern viel länger schon in Köln, München, Helsinki, Moskau, Paris, Salzburg … Dabei hätte dem ein oder anderen Passanten ein aktualisierter Beziehungsstatus bei Facebook als Information auch völlig ausgereicht.
In diesem Sinne: ein schönes Wochenende!
Von Anja Peper, Lokalredaktion