Der blaue Teppich – ausgerollt bei Minda Industrieanlagen
„Der Blaue Teppich“ ist eine Veranstaltungsreihe des Mindener Tageblatts in Zusammenarbeit mit hiesigen Firmen. Allen Interessierten bietet sich in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit, neue Einblicke in Unternehmen zu erhalten und hinter die Kulissen zu blicken.
Maßgeschneiderte Lösungen aus Minden für besondere Aufgaben
„Wir sind ein großes Ingenieurbüro mit eigener industrieller Fertigung“, vereinfacht Eberhard Falch, Geschäftsführer der Minda Industrieanlagen. Dass diese Beschreibung blankes Understatement ist, erfuhren die Besucher des Blauen Teppichs im Verlauf der Firmenvorstellung.
Seit mehr als 30 Jahren wächst das Unternehmen stetig: Mit aktuell 213 Mitarbeitern am Hauptstandort in Minden projektiert, fertigt, steuert, baut und wartet die Minda GmbH Anlagen für die industrielle Fertigung – vorzugsweise der Wellpappen- und Massivholzindustrie. Längst ist der heimische Anbieter ein weltweit anerkannter Spezialist auf seinem Gebiet. Und das nicht zuletzt wegen seines Anspruchs, allem Produzierten noch ein bisschen „mehr Wert“ zu geben.
Welcher Stellenwert dem „added value“ in Westfalen beigemessen wird, erlebte jüngst eine Wellpappenfabrik im fernen Australien. Nach der Flut im Frühjahr stand sie mitsamt ihren Minda-Anlagen unter Wasser. Dank Modem und einem Krisenteam war der Schaden schnell erfasst – und Abhilfe ebenso umgehend auf den Weg geschickt. Und das nicht nur in Form von Ersatzteilen, sondern begleitet von Fachleuten, die die reibungslose Instandsetzung sicherstellten. Minda war da – schneller als die Firmen vor Ort.
Zuverlässigkeit und ein hoher Qualitätsanspruch an das Produzierte machen Minda zu einem verlässlichen Partner der Industrie. Dabei geht mit bis zu 80 Prozent die Mehrzahl aller Förder- und Fertigungsanlagen weltweit in den Export. Insbesondere die skandinavischen Länder, Österreich und Russland, traditionell stark in der Holzverarbeitung, haben in der Minda den passenden Spezialisten an ihrer Seite. Wie beispielsweise für die Entwicklung verleimten Holzes. „Da waren wir von Anfang an ganz vorn mit dabei“, unterstreicht Falch. Einsatz finden die Anlagen beispielsweise im Fertighausbereich. Komplette „Brettschichtholzwerke“ hat man schon von Minden nach Russland geliefert. Oder auf 30 Lkws nach Finnland.
Weltweiter Einsatz
Die späteren Möglichkeiten des Transports werden schon bei Projektierung und Planung berücksichtigt. „Da denken wir in Containern und Lkw-Abmessungen“, kommentiert Falch.
Apropos Transport: Auch beim Nachfolger des ICE, dem „ICx“, der in fünf Jahren als Prototyp vorgestellt werden soll, hat Minda ihre Finger im Spiel. „Wir bauen in Tangermünde die Laserschweißvorrichtungen in Magnetspanntechnik für die Montage der Waggons.“
Eine echte Herausforderung. Diese Technik wurde erstmalig in Europa angewandt. Der Leistungsumfang macht den Anspruch deutlich: Die Bleche für die Wagenteile werden mit Magneten gespannt. Und das muss maximal exakt sein. Denn ein Laserschweißgerät akzeptiert keine Toleranzen
Ausbildung für Spezialisten
Die Aufgaben sind speziell. Und deshalb legt man bei der Minda Industrieanlagen GmbH besonderen Wert auf eine gute Ausbildung. An den vier Standorten des Unternehmens (neben Minden sind das Hohmeier Anlagenbau in Stadthagen, Minda Industrieanlagen in Tangermünde und Universal Corrugated B.V. im niederländischen Almelo) wird in acht Berufsbildern ausgebildet – vom Elektroniker bis zum Zerspanungsmechaniker.
„Wir waren der erste Betrieb in Sachsen-Anhalt, der Mechatroniker ausgebildet hat“, berichtet Betriebsleiter Dirk Juras. Attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten mit Karrierechancen bis hin zu praxisorientierten Studiengängen in Zusammenarbeit mit der FH Minden sichern die Qualifikation der Nachwuchskräfte. Die Fluktuation ist gering. Bei Minda setzt man auf kontinuierliche Weiterentwicklung und Förderung. Wir sind und bleiben ein Familienunternehmen“, unterstreicht Geschäftsführer Falch die Perspektiven. Deshalb ist es Ehrensache, dass beispielsweise die Programmierung der Software für die Anlagen im eigenen Haus bleibt. „Wir wollen ganz sicher gehen, dass unsere Anlagen funktionieren.“
Von Sabine Morche, Serviceredaktion