Während die Gesamtauflage aufgrund eines Verkaufsrückgangs bei den gedruckten Exemplaren weiter leicht abnimmt, steigt die Zahl der digitalen Verkäufe. Zum bereits seit einigen Jahren eingeführten Produkt E-Paper wird im laufenden Jahr das Online-Abonnement beziehungsweise der kostenpflichtige Einzelzugang zu Online-Ausgaben kommen. Grafik: MT
Nach der soeben veröffentlichten aktuellen Auflagenerhebung der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) für das 4. Quartal 2013 hatten die Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland auch zum Ende des vergangenen Jahres einen Rückgang ihrer Gesamtverkäufe zu verzeichnen. Die Auflagenverluste für die Tageszeitungen schwächten sich allerdings gegenüber dem Vorjahr weiter ab, im Vergleich mit dem Vorquartal erzielten sie – anders als die Publikumspresse – leichte Zuwächse. Weiter positiv entwickeln sich auf allerdings nach wie vor überschaubaren Niveau die aktuell verkauften Gesamtauflagen digitaler Ausgaben (ePaper) von Zeitungen, Publikums- und Fachzeitschriften. So legten die ePaper von Tageszeitungen um 72 Prozent von rund 0,27 Millionen Stück in 4/2012 auf aktuell 0,46 Millionen Verkäufe zu.
Von den deutschen Tageszeitungen wurden einschließlich der Sonntagsausgaben und aktuellen Sonntagszeitungen im 4. Quartal des zurückliegenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag 20,10 Mio. Exemplare verkauft. Die Tagespresse verliert damit nach IVW-Angaben gegenüber dem Vorjahr rund 3,53 Prozent ihrer verkauften Auflage (4/2012: 20,84 Mio. Exemplare). Im vorangegangenen Quartal lag dieser Rückgang noch bei 3,64 Prozent. Besonders hart traf es erneut die Boulevardpresse, die 7,4 Prozent der verkauften Auflage verlor, auch die überregionalen Zeitungen ( minus 7,3 Prozent) und die Sonntagszeitungen (minus 4,6 Prozent) mussten kräftige Rückgänge im Verkauf verkraften. Mit 2,97 Prozent deutlich schwächer fiel der Rückgang des Verkaufs lokaler und regionaler Abonnementzeitungen aus.
Die verkaufte Auflage des MIndener Tageblatts laut Angaben der IVW für die letzten acht Quartale. Grafik: MT
Auch das MT konnte sich dem seit Jahren anhaltenden Trend nicht entziehen, verzeichnete allerdings einmal mehr mit – 2,08 in der verkauften Auflage (- 1,90 bei der verbreiteten Auflage) ein deutlich unter dem Durchschnitt der Gattung liegendes Minus. Positiv entwickelte sich die Zahl der ePaper-Verkäufe: im Dezember 2013 lag sie bei 1.294 Exemplaren täglich, 254 (plus 24,4 Prozent) mehr als im Dezember des Vorjahres. Noch ein zartes Pflänzchen im Reigen der digitalen Vertriebskanäle ist der Einzelverkauf von MT-Exemplaren für die (überwiegend von ePaper-Abonnenten genutzte) iPad-App über Apples App-Store: 748 Einzelausgaben, immerhin, wurden hier abgesetzt.
Gleichzeitig hat das Mindener Tageblatt – wie auch einige andere deutsche Zeitungen – im vergangenen Jahr die Reichweite seines Online-Angebots erneut deutlich steigern können. Die Zahl der täglichen Besuche ist im Jahresmittel auf 22.270 gestiegen, in den aktuellsten drei Monaten der AGOF-Statistik wurden für MT-Online zwischen 190.000 und 220. 000 Uniqe Usern (unterschiedliche Einzelbesucher) gezählt – deutlich mehr, als das Verbreitungsgebiet des gedruckten MT überhaupt Einwohner hat. Im Laufe des Jahres 2014 wird der Verlag, wie inzwischen viele andere deutschen Tageszeitungen auch, dazu übergehen, für Teile des bislang komplett kostenfrei zu nutzenden Angebots Gebühren zu erheben. Dies hatte er vor einigen Tagen in Verbindung mit der Veröffentlichung der Online-Reichweiten ein weiteres Mal angekündigt.