Den Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen drohen wegen deutlich steigender Papierpreisen massive Ertragseinbußen. Dies berichtet das Branchenmagazin Werben & Verkaufen (W&V) in seiner heute erscheinenden Ausgabe. Laut W&V soll das Papier für Zeitungen um bis zu 20 Prozent teurer werden, das für Magazine um rund zehn Prozent. Preiserhöhungen in dieser Größenordnung stellen die Verlage vor deutliche wirtschaftliche Probleme.
In der Rotationsdruckerei des Mindener Tageblatts werden täglich bis zu acht Tonnen Zeitungsdruckpapier verarbeitet. Foto: Otto
Auch beim Mindener Tageblatt ist man mit entsprechenden Preisforderungen der Papierlieferanten konfrontiert. „Preissteigerungen in diesem Umfang würden die Herstellungskosten der Zeitung empfindlich verteuern und deutlich negative Auswirkungen auf die Ergebnisrechnung haben“, erläutert Verlagsleiter Carsten Lohmann die unausweichlichen Konsequenzen.
Derzeit gelten die Verhandlungen zwischen den Papierherstellern und den Verlagen als festgefahren. Mit einem Ergebnis ist deshalb vor Anfang März nicht zu rechnen, so W&V. Die Papierfabrikanten wollen mehr Geld haben, weil die Rohstoff- und Energiepreise gestiegen sind. Zudem bereitet den Verlagen die geplante Fusion der finnischen Papierhersteller UPM und Myllykoski große Sorgen. Der aus dem Zusammenschluss hervorgegangene Konzern könnte, so fürchten die Medienhäuser, eine marktbeherrschende Stellung einnehmen. „Es ist zu befürchten, dass eine solche Fusion eine marktgerechte Preisgestaltung massiv beeinträchtigen würde und kurz- bis mittelfristig zu weiteren, zusätzlichen Preissteigerungen führen könnte“, so ein Sprecher des Hamburger Verlages Gruner + Jahr (Brigitte, Stern) zur W&V.