20 Zeitungsboten haben sich bisher aufgrund von Glatteis Prellungen und Brüche zugezogen
Durch Eis und Schnee mussten sich die Zustellerinnen und Zusteller des Mindener Tageblatts seit Wochen kämpfen. Und am Donnerstag hat es Nadine Nowak (29) dann erwischt. Auf dem Petershäger Weg rutschte sie aus und brach sich den Arm. 20 MT-Boten erlitten bislang ein ähnliches Schicksal.
Seit Juli vergangenen Jahres arbeitet Nowak als Zustellerin. Jeden Morgen steht die Mutter von zwei kleinen Jungs um drei Uhr auf, kurze Zeit später ist sie in ihrem Bezirk rund um den Petershäger Weg unterwegs und stellt das Mindener Tageblatt, Briefe und Prospekte zu, meistens zu Fuß. „Mit dem Auto fahre ich nur zu den ganz abgelegenen Häusern.“ „Wenn ich wieder zu Hause bin, frühstücke ich mit den Kindern zusammen“, sagt Nowak. Rund 150 Zeitungen wirft sie pro Tag in die Briefkästen, gegen sechs Uhr ist sie meist fertig.
Auch am Donnerstag wollte sie die verbliebenen Zeitungen nach dem Sturz noch verteilen. Zunächst habe sie gedacht, es sei lediglich eine leichte Prellung. „Dann habe ich gemerkt, dass ich nicht mehr in der Lage war, die Zeitung zusammenzurollen, um sie in den Postkasten zu stecken.“ Daraufhin rief sie ihre Schwägerin an, die sie ins Krankenhaus brachte. Voraussichtlich werde es noch bis Ostern dauern, bis der Arm wieder okay sei, habe ihr der Arzt gesagt. Dabei trägt Nowak gerne im Winter Zeitungen aus. „Die Luft ist dann viel schöner.“
„So viele Krankmeldungen aufgrund von Stürzen hatten wir bisher noch nie“, stellt Marita Meinsen-Schnitker fest, stellvertretende Vertriebsleiterin. Rund 300 Kräfte sorgen dafür, dass die Abonnenten zum Frühstück die Zeitung lesen können. „Insgesamt haben wir gerade 36 Krankmeldungen, 20 durch Verletzungen, die übrigen durch Grippe und Erkältungen.“ Die Verletzungen reichten von Prellungen bis hin zum Trümmerbruch. Meinsen-Schnitker: „Ein Kollege hat erfrorene Fingerspitzen.“
Angesichts dieser Situation müssten die arbeitsfähigen Kollegen verstärkt einspringen und andere Strecken übernehmen. Das führe zu zusätzlichen Belastungen.
Zu Hause bei den Nowaks müssen jetzt alle mit anpacken, damit der Haushalt rund läuft. Die Schwägerin helfe ihr, natürlich ihr Mann und sogar der zweijährige Sohnemann Tim, sagt die Zustellerin. „Der versucht sich gerade schon mal im Staubsaugen, um mir zur Seite zu stehen.“
Das Mindener Tageblatt bittet seine Leserinnen und Leser angesichts der Witterung um Verständnis für Verzögerungen bei der Zustellung. Gestreute und geräumte Wege auf Privatgrundstücken erleichtern die Auslieferung der Tageszeitung. Für Reklamationen ist der Vertrieb unter der Rufnummer (0571) 882-72 zuständig.