Von Sophie Mono
Als ich die Übersicht der Stadien für die Frauen-WM sah, musste ich sofort an eines denken: Brezel. Um genauer zu sein: Brezel im Bochumer Ruhr-Stadion.
Dem Stadion, das bereits in „Männerdimensionen“ betrachtet geradezu winzig ist (20 000 Zuschauerplätze), und das selbst gemessen an den anderen Frauen-WM-Schauplätzen deutlich unter dem Durchschnitt liegt. Nur das Berliner Olympiastadion mit seinen 74 000 Plätzen ist bei den Frauen als Groß-Arena mit dabei. Nach Frankfurt (49 000) und Mönchengladbach (46 000) gibt es Stadien mit Kapazitäten im mittleren und oberen 20 000er Bereich. Und es gibt Bochum.
Ins schnuckelige Ruhr-Stadion nahm mich mein Vater als eingefleischter VfL-Bochum-Fan in meiner Kindheit oft mit – und ich war begeistert. Zugegeben: Hauptsächlich verfolgte ich dort nicht den Spielverlauf sondern die Wege des sich durch die Zuschauerreihen schiebenden Brezelverkäufers, in der Hoffnung, man möge mir auch einen spendieren…
Ob Frauen- oder Männerfußball: Ins Bochumer Stadion würde ich jederzeit wieder gehen. Stimmung kommt dort immer auf – nicht nur wegen der leckeren Brezel, sondern gerade, weil es so klein ist. Der Spruch „je größer, desto besser“ stimmt in punkto Stadion definitiv nicht. Bei Brezeln allerdings schon!