Von Christine Potter
Da kämpfen die Fußballfrauen vieler Nationen um Sieg und Platz, doch auf den Straßen und in den Kneipen alles bleibt still.Auch in den Stadien ist die Stimmung gedämpfter. Keine Fanfaren, keine Vuvuzelas, keine Gesänge – fast unbemerkt scheint die Frauen-Weltmeisterschaft „im eigenen Land“ bei den männlichen Ostwestfalen unterzugehen.
Ja, wären es die Männer, die auf dem grünen Rasen kicken und das Runde ins Eckige bringen wollen, dann wäre nach jedem erfolgreich absolviertem Spiel ein bisserl die Hölle los. Und das war schon so, so lange ich denken kann, und das wird auch – leider – so bleiben.
Da sind manche Männer der Meinung, und das ist jetzt Original-Ton: „Frauen kicken wie die Jungs in der D-Jugend“. Oder: „Ballgefühl haben die überhaupt nicht.“ Aber um das zu wissen, müssen die lieben Herren der Schöpfung doch zugeschaut haben. Also interessiert sie die Frauen-WM anscheinend doch.
Und, liebe Männer, schaut mal genau hin: Wenn unsere Frauen gefoult werden, dann stehen sie gleich und ohne Murren wieder auf – nicht wie ihre männlichen Kollegen, die sich über den Rasen wälzen und minutenlang den sterbenden Schwan markieren.