Kann man den Mindenern noch irgendetwas recht machen? Das scheint nicht der Fall zu sein.
Das jüngste Beispiel ist die geplante Pflasterung der Fußgängerzone. Nahezu seit Jahrzehnten beklagt sich ein Gros der Weserstädter über das Kopfsteinpflaster in der City und seit ebenso langer Zeit über die Platten in der Bäckerstraße, die krumm und schief liegen. In jüngster Zeit wurden die zwar durch schwarze Teerflecken ersetzt, weil Teile des Untergrundes der Einkaufsstraße freigelegt werden mussten, doch auch die haben die Innenstadtpflasterung definitiv nicht schöner gemacht.
Jetzt wollen Verwaltung und Politik das kostspielige Thema Neugestaltung der Fußgängerzone angehen. Musterflächen mit Pflasterungen werden am Scharn ausgelegt – und schon macht sich wieder Kritik breit. Dem einen ist das Pflaster zu gelb, dem anderen zu hell, der Nächste möchte bitte anthrazitfarbenes Pflaster. Anderen sind die Pflastersteine zu groß, andere schwören auf Kopfsteinpflaster.
Wiederum andere halten eine Neugestaltung für völlig unnötig, während verschiedene Bürger die geplante Lösung für nicht ausreichend halten.
Da bliebe eigentlich nur eine Lösung, die die Politik wählen kann. Sie teilt die Fußgängerzone in rund 83000 kleine Flecken ein und teilt jeder Bürgerin und jedem Bürger eine dieser Flächen zu, die sie oder er dann munter nach Gutdünken zupflastern kann.
Gibt es Kritik an der Innenstadtpflasterung und Gestaltung, können sich alle Verantwortlichen in der Stadt genüsslich zurücklehnen und guten Gewissens behaupten: Das hat der Bürger so gewollt. Es träfe in 83000 Fällen zu.
In diesem Sinne: ein schönes Wochenende!
Hans-Jürgen Amtage, Lokalredaktion