Das Kinder-MT kann Kinder zum Lesen anregen und ihre Lesefähigkeit stärken. Auf der anderen Seite spielt beim Erwerb der Lesekompetenz der familiäre Hintergrund eine wichtige Rolle. Das ist das Ergebnis einer Bachelor-Arbeit, die Steffen Thimm (28) aus Minden an der Fachhochschule Hannover vorgelegt hat.
Mittlerweile zufrieden und entspannt, denn er hat das Ergebnis der Arbeit vorliegen. „Ich habe eine glatte Zwei dafür bekommen, das liegt schon im oberen Bereich der gesamten Arbeiten“, sagt er. Seit 2008 hatte der Mindener an der Fachhochschule Han- nover Journalistik stu- diert.
Seine Arbeit schrieb er über: „Wie kann Zeitunglesen die Lesekompetenz und das Interesse an Printmedien bei Grundschulkindern stärken? Dargestellt am Beispiel der Kinderzeitung Kinder-MT.“ Nun fehlt ihm nur noch das Abschlusszeugnis. Thimm hat vor seinem Studium er eine Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann abgeschlossen. 2003 machte er am Ratsgymnasium in Minden sein Abitur.
Für seine Abschlussarbeit hat er nicht nur Fachliteratur gewälzt, sondern auch einen Fragebogen erarbeitet, den er an acht Mindener Grundschulen verteilt hat. Insgesamt 19 Fragen sollten die Lehrer zum Kinder-MT und dessen Einsatz an der Schule beantworten.
Die Auswertung der Fragebögen ergab, dass die Lehrer sowohl die äußere Gestaltung als auch die Themenauswahl gut bis sehr gut fanden. Besonders gelobt wurden die grafische Aufbereitung, die wiederkehrenden Motive sowie die kindgerechte Sprache und Themen.
Zwar sehen die Pädagogen die Bedeutung des unterhaltsamen Mediums Kinder-MT, sie wünschen sich aber mehr Themen aus Politik, Wirtschaft und aus dem Lebensumfeld der Kinder, letzteres gerne auch regional. Einige Lehrer bemängeln zu lange und komplizierte Texte, der Großteil ist mit dem informativen Teil aber sehr zufrieden. Als Ergänzung zum Unterricht funktioniere das Magazin hervorragend. Besonders häufig wird es in den vierten Klassen eingesetzt. Die Lehrer hoffen, die Kinder damit zur Tageszeitung hinzuführen.
Steffen Thimm hat die Ausgaben von Oktober 2010 bis Mai 2011 untersucht. Sein Fazit: Es reicht nicht aus, eine Kinderzeitung einmal monatlich im Schulflur abzuliefern und sich selbst zu überlassen. „Zeitung muss in allen Schulformen mehr Präsenz zeigen.“ Das könnte etwa mit dem Aushängen der Kinderzeitung an einem zentralen Platz oder der Einrichtung einer Zeitungsleseecke in der Schule gewährleistet werden.
Als Verbesserungsvorschläge für das Kinder-MT kann sich Thimm Kinderkommentare oder Artikel des Monats vorstellen. Auch wären mehr Texte zur Politik und aus dem Umfeld der Kinder wünschenswert. Für Kinderzeitungen insgesamt schlägt er vor, dass Redakteure an Fachkonferenzen in Schulen teilnehmen, gemeinsame Projekte erarbeiten und Eltern einbeziehen sollten.
Autorin: Claudia Hyna, Lokalredaktion/Kinder-MT
Fakten zum Kinder-MT
- Das Kinder-MT erschien erstmals am 15. Januar 2008.
- Derzeit erscheint es in einer Auflage von 8900 Exemplaren. Jährlich gibt es elf Ausgaben.
- Es wird direkt an 56 Schulen/Jugendzentren/andere Einrichtungen im Kreisgebiet verteilt.
- Die Zielgruppe sind überwiegend Grundschüler im Alter von sechs bis elf Jahren.
- Es wird aber auch an Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen, Förderschulen und Waldorfschulen geliefert.
- Aktuell gibt es 113 Lesepaten, die das Kinder-MT direkt nach Hause zugestellt bekommen und daraus in den Schulen vorlesen.
- Erreichbar ist das Kinder-MT unter der E-Mail-Adresse kinder@mt-online.de.
Alle Ausgaben des Kinder-MT seit dem ersten Erscheinen im Dezember 2007 sind über die Startseite von mt-online.de als E-Book abrufbar (Schaltfläche „Start/MT-Magazine“) oder direkt über diesen Link.