Die klassischen Medien sind in den vergangenen Jahren durch technische Innovationen zunehmend unter Zugzwang geraten – der Wandel des Medienkonsums in Richtung Internet ist für viele Publikationen nach wie vor eher ein Problem als dass sie darin eine Chance erkennen und wahrnehmen. Mit immer intelligenteren Computern kommt nun jedoch eine weitere Gefahr auf die Journalistenbranche zu, meint die Presseagentur pte und bezieht sich dabei auf einen Artikel in der „New York Times“:
„Während automa- tische Texterzeu- gung durch Compu- ter bislang eher hölzerne Ergebnisse geliefert hat, will ein US-Start-up nun einen Weg gefunden haben, Computer so schreiben zu lassen als wären sie Menschen, schreibt die New York Times.
Der Algorithmus wurde von Narrative Science erstellt – einem Unterneh- men, das sich mit der Verbesserung künstlicher Intelligenz in Bezug auf Journalismus beschäftigt. Die Software kann aus reinen Daten, wie Sportergebnissen oder Wirtschaftszahlen gut lesbare Artikel erstellen. Laut der Firma ist der Leser kaum in der Lage, einen Unterschied zu einem herkömmlichen Text zu erkennen. Journalisten müssen dennoch nichts befürchten, schränken die Gründer ein. Die Technologie soll in erster Linie Bereiche abdecken, die bislang in Medien keinen Platz hätten.
Lokale Sportereignisse oder Zusammenfassungen von wirtschaftlichen Vorgängen – für derartige Elemente in Zeitungen oder auf Nachrichtenwebsites könnten künftig Computer verantwortlich sein. „Wir machen hauptsächlich Dinge, die bislang niemand gemacht hat“, so Stuart Frankel, Geschäftsführer von Narrative Science.
Ob intelligente Computer in ferner Zukunft den Journalismus übernehmen könnten, sorgt nun für Diskussionen. Die Vorhersage, dass in 20 Jahren ein Computer den Pulitzerpreis gewinnen könnte, hält Kris Hammond, einer der Chefs von Narrative Science , aber schon für zu vorsichtig. „In fünf Jahren wird es soweit sein, und ich will verdammt sein, wenn es nicht unsere Technologie ist“, so Hammond selbstsicher.“
Quelle: pte