In der Reihe „Stadtgespräch“ hat das Mindener Tageblatt am Mittwochabend im BÜZ am Johanniskirchhof einen 45-minütigen Zusammenschnitt aus der DVD-Produktion „Unser Mindener Land“ präsentiert.
Im ersten Teil des Zusammenschnitts wurde mit der Geschichte der Heringsfänger begonnen. Den meisten Zuschauern wird nicht bekannt gewesen sein, dass es Zeiten gab, in denen die meisten Kapitäne der Heringsfangflotte aus Petershagen und der nähere Umgebung kamen. Auch die Sportart Feldhandball werden viele nur noch vom „Hörensagen“ kennen. „Vieles hat sich geändert, geblieben ist die Erinnerung“ hörte man im Kommentar zum Film, und möchte selbst ergänzen: „und erfreulicherweise das hervorragende Filmmaterial der zahlreichen Hobbyfilmer“.
Auf dem Podium gaben zwischendurch die Macher Auskunft. V.l.n.r- Hans-Jürgen Amtage, Jan Henning Rogge, Stefan Radüg, Robert Kauffeld. Foto: Reinhardt
Am Ende des ersten Teils des Zusammenschnitts wurden in einer kurzweiligen Podiumsdiskussion die verschiedenen Facetten der Entstehungsge- schichte beleuchtet: Jan-Henning Rogge aus der MT-Online- redaktion hat dieses Projekt redaktionell begleitet, das Filmmaterial ent- gegengenommen, grob gesichtet, an die Produktionsfirma „Kamera Zwei“ weitergeleitet und die verschiedenen Aktivitäten koordiniert. „Ein Mitarbeiter hat das Filmmaterial in der Dunkelkammer vier Wochen lang gesichtet und ist in dieser Zeit nicht raus gekommen“, berichtet mit einem Lächeln Stefan Radüg, Geschäftsführer von „Kamera Zwei“.
Der Hobbyfilmer und freie MT-Mitarbeiter Robert Kauffeld hat selbst einige Minuten Film beigetragen und erinnert sich: „Damals musste man bewusst seine Motive auswählen, bei den Kosten – die letzten Fahrten der Mindener Straßenbahn habe ich selbst mit einem anderen Hobbyfilmer zusammen mitgemacht und aus verschiedenen Perspektiven festgehalten, denn dieses Motiv ist danach unwiederbringlich verschwunden.“
Gebannt verfolgten die zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauer die Vorführung der Filmausschnitte. Foto: Reinhardt
Im zweiten Teil des Filmausschnitts wurden die baulichen Veränderungen in der Stadt Minden in den 70er Jahren, wie die Weserbrücke mit ihren großen blau lackierten Bögen, der Bau des „neuen“ Rathauses und die Verkehrsberuhigung der Mindener Innenstadt am Beispiel der Obermarktstraße, dargestellt. Auch die „Museumseisenbahn“, die bereits seit 1977 in Minden aktiv ist und sich der Erhaltung und dem Betrieb der „Stahlrösser“ verschrieben hat, ist Teil des Films. Für Erstaunen bei den Zuschauern sorgte das filmische Material über ein Frauenfußballspiel zu Beginn der 80er-Jahre in Ovenstädt, ein Spiel zwischen den Handballerinnen und den Turnerinnen mit anschließendem Trikottausch.
Das große Interesse der Mindener-Bürger für dieses spezielle „Stadtgespräch“ und die räumlich begrenzten Kapazitäten des BÜZ führten dazu, dass einige Besucher stehen mussten und andere wieder gingen. Aber für alle, die in dieser Woche keine Zeit hatten oder keinen Platz fanden, gibt es am 18. Januar um 19 Uhr im BÜZ einen Wiederholungstermin, dann moderiert von Lokalredakteurin Monika Jäger.
Die DVD-Reihe ist auch im MT-Onlineshop erhältlich: Info