Bundespräsident Joachim Gauck hat die deutschen Verleger ermutigt, den Medienwandel zuversichtlich anzugehen. „Einem Zeitungspessimismus kann und will ich nicht das Wort reden“, sagte Gauck als Abschlussredner beim zweitägigen Zeitungskongress am Dienstag in Dresden. „Die Zeitung hat eine Zukunft. Ihre Form mag veränderlich sein und auch in Frage stehen. Aber ihre wichtigste Rolle für ein tieferes Verständnis und die Weiterentwicklung unserer Demokratie kann und sollte konstant bleiben“ sagte Gauck und mahnte zugleich den Erhalt gut ausgestatteter Redaktionen an: „Prekäre Arbeit ist keine stabile Basis für verlässliche Inhalte.“
Zeitungen hätten heute wie in der Zukunft einen Vorteil, den ihnen die „ungefilterte, oft emotional getriebene Massenkommunikation im Netz“ nicht streitig machen könne. Sie hätten allen Umfragen zufolge nach wie vor die größte Glaubwürdigkeit im Vergleich aller Medien. „Glaubwürdigkeit ist ein Prädikat, das in Sekunden verspielt, aber nur durch Beständigkeit erworben werden kann“, betonte der Bundespräsident. Das hätten Zeitungen über Jahrzehnte bis teilweise Jahrhunderte getan. Gauck: „Eine funktionierende Demokratie braucht verlässliche Berichterstattung. Sie braucht seriöse Einordnung und sachkundige Interpretation des Geschehens.“
Quelle: DPA