Freie Fahrt für freie Bürger. Diesen hinreichend bekannten Slogan leben viele Autofahrer aus. Auch in Tempo-30-Zonen.
So eine gibt es ganz in meiner Nähe. Hier kreuzen alte und gehbehinderte Menschen aus einem Seniorenheim regelmäßig die Straße, behinderte Mitbürgerinnen und Mitbürger haben hier ihre Anlaufstelle.
Doch der Mindener Autofahrer betrachtet die 30-Ausschilderung eher als Dekoration am Straßenrand als als verkehrsregelndes Element. Besonders Fahrer von Großfahrzeugen und Motorradfahrer genießen es, mit gefühlter Schallgeschwindigkeit statt mit maximal 30 Stundenkilometer die Straße zu nutzen.
Grund genug also, immer einmal wieder bei der Verkehrsüberwachung nachzuhaken, ob man an dieser Stelle nicht mal eine Geschwindigkeitskontrolle durchführen wolle. Seit ungefähr 15 Jahren wurde von verschiedenen Stellen an verschiedenen Stellen diese Bitte geäußert. Unter anderem von mir. Mal kam die Auskunft, die ausgeschilderte 30-Zone sei zu kurz, eine Kontrolle mache hier keinen Sinn. Mal gab es gar keine Reaktion.
Doch, steter Tropfen höhlt bekanntlich den Stein. Im Rahmen eines Selbstversuches weiß ich nun, an dieser Stelle können sehr wohl Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden.
Im Auto sitzend und mit dem Beifahrer klönend fahre ich gerade – wie jeden Tag – dieses Streckenstück als es am helllichten Tag blitzt. Ein Blick nach rechts: ein „Blitzerfahrzeug“. Ein Blick auf meinen Tacho: 42 Stundenkilometer!
In diesem Sinne: ein schönes Wochenende!
Hans-Jürgen Amtage (Lokalredaktion)