Sie haben doch sicherlich schon vom „worst case“ gehört. Dieser Anglizismus, der inzwischen ein fester Bestandteil in unserer Sprache ist, bezeichnet den schlimmsten Fall, der angenommen werden kann.
Nun könnte dieser „worst case“ in Minden eine ganz besondere Bedeutung bekommen. Quasi im doppelten Sinne. Denn „case“ muss ja nicht nur mit dem Wort „Fall“ übersetzt werden, sondern man kann auch den Begriff „Kiste“ verwenden. Und damit wären wir beim Kern der Sache: einer schlimmen Kiste.
Denn – das tauchte in dieser Woche so ganz nebenbei in der Sitzung des Bauausschusses auf und wurde gar nicht weiter erörtert – was passiert eigentlich, wenn die Obermarktpassage komplett den Bach hinunter gehen und die Stadt plötzlich wegen Erbpachtvereinbarungen auf einer ganz besonderen Kiste sitzen bleibe würde? Nämlich der Tiefgaragenerweiterung der Passage unter dem Zentralen Omnibusbahnhof an der Lindenstraße, bei der es nach wenigen Monaten nun auch noch den ein oder anderen unangenehmen Riss im Gewerk gibt.
Da die Stadt keine Wegerechte in der Obermarktpassage hat, gäbe es für sie auch keine Zufahrtmöglichkeit zu dieser Tiefgarage. Unter dem ZOB wäre also ein riesiger, nicht zu nutzender Hohlraum mit ein paar Notausgängen.
Und das wäre dann doch wirklich ein „worst case“. Der schlimmste Fall mit einer ganz schlimmen Kiste.
In diesem Sinne: ein schönes Wochenende!
Hans-Jürgen Amtage (Lokalredaktion)