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Zeitungsverlage: Schluss mit Kostenlos-Apps vom „Staatsfernsehen“

Feb.22011

Vor welchen Herausforderungen stehen die Zeitungen in den kommenden Jahren? Wohin treiben strukturelle Umbrüche, wirtschaftliche Einbrüche und technische Innovationen den Journalismus? Und wie hat die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise das Zeitungsgeschäft verändert? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Medienkongresses der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) am 1. Februar 2011 in Berlin.

Gefragt nach der größten Herausforderung für Zeitungen in den kommenden Jahren antworte Christian Nienhaus, Geschäftsführer der Essener WAZ-Mediengruppe und Vorsitzender des Zeitungsverlegerverbands in Nordrhein-Westfalen (ZVNRW): Die Monetarisierung von Digitalinhalten. „Im Internet haben wir eine Krise des Geschäftsmodells“, betonte Nienhaus. Seit Jahrhunderten seien es Leser gewohnt, für journalistische Inhalte zu bezahlen, im Netz funktioniere dies aber nicht. Verstärkt werde diese Tendenz durch die Kostenlos-Angebote der Öffentlich-Rechtlichen im Netz. „Wir erleben, dass Staatsfernsehen dem privatwirtschaftlich organisierten Internet Konkurrenz macht“, konstatierte Nienhaus und forderte ARD und ZDF zur Zurückhaltung auf.

Ähnlich äußerte sich auch Christoph Keese, Konzern-geschäftsführer Public Affairs der Axel Springer AG: „Wir akzeptieren keine kostenlosen Apps der Öffentlich-Rechtlichen.“ Doch nicht nur bei den Expansionsbestrebungen von ARD und ZDF sah der WAZ-Geschäftsführer Nienhaus Handlungsbedarf. „Eine weitere Baustelle sind die Geschäftsbedingungen des US-Multis Apple, die für uns nicht hinnehmbar sind“, ergänzte Nienhaus.

Auch wenn die Zeitungen vor großen Aufgaben stünden, werde es auch in 20 Jahren noch Qualitätszeitungen geben, war sich Stephan Casdorff, Chefredakteur „Der Tagesspiegel“ (Berlin), sicher. „Zeitungen sind speziell für den lokalen Kosmos unerlässlich und das werden sie auch in der Zukunft sein“, so Casdorff. Die Herausforderung für die Verlage bestehe aber darin, ihre unverzichtbare Stellung für die Demokratie noch stärker nach außen zu kommunizieren. Von daher forderte er die Anwesenden auf: „Wir dürfen unsere Branche nicht kaputtreden“.

Ein Appell, dem sich auch Uli Wachholtz, Geschäftsführer Karl Wacholtz Verlag, anschloss. „Zeitungen erreichen heute – Print plus Online – mehr Menschen als jemals zuvor und wir sind noch immer für die Gesellschaf das verlässlichste Medium“, zitierte er mehrere Studien. Die Zeitungsbranche müsste ich nach seinen Worten nun aber den veränderten gesellschaftlichen Strukturen anzupassen. „Lassen sie uns Zeitungsmodelle für Single-Haushalte und die Digital Natives entwickeln.“

Sich noch stärker mit den Digital Natives auseinanderzusetzen, empfahl auch Michael Inacker, Leiter Konzernkommunikation und Politik der Metro AG, den Verlagen. „Nach und nach wächst eine Generation heran, die es gewohnt ist, sich ihre Informationen im Netz und nicht in der Zeitung zu suchen“, meinte Inacker.

BDA-Präsident Hundt auf dem Medienkongress der deutschen Arbeitgeber. Foto:BDA

Mit dem Thema Wirtschafts-berichterstattung hatte sich bereits zum Auftakt der Tagung BDA-Präsident Professor Dieter Hundt beschäftigt und ein kritisches Bild der aktuellen Situation gezeichnet. Dies liege aber nicht an den Zeitungen, sondern am Wissensstand junger Menschen. Deshalb appellierte er an die Wirtschaft: „Wir alle müssen dafür sorgen, dass Jugendliche wieder Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge bekommen.“ Nach einer Studie des Bankenverbands hätten viele Jugendliche zwar ein prinzipielles Interesse an Wirtschaftsthemen, doch sei Hintergrundwissen zu wirtschaftlichen Grundprinzipien oder zur Globalisierung nur bei den wenigsten ausgeprägt.

Wie ein guter Wirtschaftsjournalismus, der auch Jugendliche anspricht, gestaltet sein muss, darum ging es im Vortrag von Christoph Keese. Dabei präsentierte er sieben Dimensionen des Qualitätsjournalismus. Neben Unabhängigkeit, Fairness, Unvoreingenommenheit, Richtigkeit in der Berichterstattung und Sachlichkeit zählten laut Keese dazu auch eine grundlegende Neugier für Zusammenhänge sowie ein Grundverständnis für Ästhetik. Um Wirtschaftsjournalismus, der diesen Qualitätsansprüchen gerecht wird, finanzieren zu können, bedürfe es jedoch neuer Einnahmequellen, sowohl im Digital- wie auch im Printgeschäft. „Irgendwann müssen wir uns fragen, warum eine Qualitätszeitung weniger als ein Starbucks-Kaffee kostet“, so Keese. Und im Internet werde es in den kommenden Jahren darum gehen, weltweit einfach zu bedienende Bezahlsysteme zu etablieren. „Unser Ziel muss das One-Klick-System sein“, so Keese.

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